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Aus der Sicht eines systemischen Coachs, wie ich einer bin, gibt es kein 'richtig' oder 'falsch' um diese Frage zu beantworten, sondern nur ein 'ist es denn passend' für Sie als Frager Selbstcoaching anzuwenden. Passt es zu Ihrem jeweiligen System, zur Situation, zu Ihrer Kultur oder zu den Anforderungen, die von außen gestellt werden, oder passt es eher nicht.
Generell würde ich jedoch auch behaupten, es ist immer wichtig und gerade heute in unserer schnelllebigen Zeit, sich mit sich selbst zu befassen, gleich wie Sie es nennen wollen - Selbst Coaching, Reflexion, Rendevouz mit mir selbst, Innenschau, vielleicht sogar Selbst-Fürsorge, um die eigene Mitte zu bewahren, einen Sinn in seinem eigenen Handeln zu erkennen und bewußt zu machen.
Sich selber helfen zu können ist gut. Dazu gehört, sich selber beobachten zu können und Ideen zu haben, auf welche Weise man Veränderungen einleiten kann. Es gibt natürlich auch Selbsthilfe-Bücher, die einen dabei unterstützen können. Aber natürlich hat das alles Grenzen, vor allem, wenn die Themen, um die es geht, in uns eine alte Geschichte beherbergen. Und es ist schwer, sich selber sehen zu können. Wir schwimmen quasi im ‚eigenen Saft‘, ein Saft aus Gewohnheiten, festen Perspektiven, Glaubenssätzen etc.. An manchen Stellen trauen wir uns selber nichts zu, an anderen überfordern wir uns….
Daher benötigen wir Rückmeldungen von anderen; ein Coach, Therapeut oder Berater kann frischen Wind herein bringen. Derjenige sollte aber auch berücksichtigen, wer und wie wir sind. Und wenn es um alte, schmerzhafte Themen geht, dann sollte die ‚Begleitperson‘ eine fundierte Ausbildung haben und einfühlsam arbeiten.
Das Beste wäre also, beides zu kombinieren: Unter Anleitung eines Coaches, Beraters oder Therapeuten sammelt man neue Erfahrungen. Man lernt, sich selber zu beobachten und die Begleitperson berücksichtigt, was uns einfach gelingt und was uns nicht so liegt. So können wir lernen neue Wege zu gehen.
3 passende Publikationen von Prof. Dr. Beate Klutmann
Null!
Ein Auge kann sich selbst nicht sehen! Im Spiegel ist alles verkehrt.
Die Identifikation ist zu groß.
Niemals kannst Du die Frage beantworten "Wer bist DU?"
Lass Dich begleiten ..... aber professionell!
3 passende Publikationen von Korai Peter Stemmann
Die Frage sollte zunächst lauten: Funktioniert Selbst - Coaching?
Da unendlich viele Coaching Bücher, Selbsthilferatgeber mit und ohne Methodik, Coachingblogs etc. fast jeden Tag auf dem Markt erscheinen und gekauft werden, könnte man ein "Nein" folgern. Damit Selbst-Coaching funktionieren kann, sind folgende Fragestellungen erstmal eindeutig, ehrlich und detailliert zu beantworten ( und damit ist man schon im Selbst - Coachingprozess mittendrin) :
- Warum benötige ich Coaching?
- Was will ich erreichen?
- Wie und mit welchen Methoden erreiche ich die gewünschten Ergebnisse von Nr.2 ?
Was nicht zu vergessen ist, Coaching ist angewandte Psychologie bei gesunden Menschen. Und hier kann es tricky werden. Deshalb wäre es zu empfehlen mit einem sehr gut ausgebildeten Coach zusammen zu arbeiten.
Selbstcoaching ist ein unterschätzter Bereich der Psychologie, den ich aber für sehr wichtig halte, denn nicht alles muss mit Psychotherapeuten, Coaches, etc. bearbeitet werden. Instrumente wie Tagebuch schreiben, lesen von Sachbüchern zum Thema sowie das Nutzen von Checklisten, Apps, oder Selbstlernkurse können in vielen Bereichen des Lebens das Selbstcoaching unterstützen.
Coaching erfordert Selbstdisziplin und Geduld, die heute oft nicht mehr gewünscht ist, weil in unserer schnelllebigen Zeit alles sofort und jetzt vorhanden bzw. veränderbar sein soll. Dieses ist im Selbstcoaching sowie im Coaching selten der Fall, denn Verhaltensänderungen gehen durch verschiedene Stufen und beinhalten häufig immer wieder Rückfälle in alte Verhaltensweisen.
1 passende Publikation von Gudrun Smith
Ein Vorteil von Selbst-Coaching ist, dass Sie sich selbst am besten kennen. Zum anderen kostet es kein Geld. Allerdings erhalten Sie kein Feedback von anderen. Oft findet ohne Coach keine Auseinandersetzung mit dem Thema statt. Im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden, welchen Weg er gehen möchte.
Selbstcoaching ist grundsätzlich eine wunderbare Methode mit sich selbst. Fragestellungen wie "was ist heute richtig gut gelaufen", "was hat mir heute richtig Spaß gemacht" sind etwas das jeder Mensch sich selber fragen kann und sollte. Der Vorteil dieses Selbstcoaching ist, dass man sich wieder seiner eigenen Erfolge bewusst wird. Fragestellung die etwas abfragen was nicht funktioniert hat können auch für sich selbst gestellt werden. Sie sind dann gut, wenn ich in die Phase der eigenen Handlungsoptionen komme. z.B. "was kann ich tun, dass das nicht mehr passiert" oder "was darf auf keinen Fall mehr passieren". Die Grenzen im Selbstcoaching sind dann erreicht, wen es immer wieder die gleichen Situationen sind, die nicht funktionieren. Dann ist es gut einen externen Coach zu nehmen der mit guten Methoden aus diesem „immer wieder funktioniert etwas nicht“ heraushilft.
Als Business Coach halte ich nicht viel von "Selbst-Coaching" bzw. ist mir offen gestanden nicht klar, was genau damit gemeint ist?
Der Vorteil an einem externen Coach ist ja der Blick von Außen, möglichst objektiv, wodurch neue Impulse und Fragen kommen, die man sich so selbst nicht hätte geben können.
Ich glaube an der Mehrwert von Coaching und zwar im Sinne einer professionellen und geschulten Methode, die dem Klienten Hilfe zur Selbsthilfe bietet. Ich glaube nicht an Selbst-Coaching.
1 passende Publikation von Dr. Sabine Hahn
Selbstcoaching kann einen Coaching-Prozess unterstützen. Ich arbeite selber mit der Wingwave-Methode und bringe meinen Kunden auch bei, die Selbstcoachingmethoden für sich einzusetzen.
Hier ist wohl Reflexion gemeint?
Selbst-Coaching gibt es m.E. nicht, weil der eigentliche Nutzen von Coaching in der Methodenvielfalt und Prozessbegleitung liegt, der nunmal nur durch einen neutralen und professionellen Gesprächspartner, also Coach erreicht werden kann.
Dass Coaching-Methoden in der Selbstreflexion hilfreich sein können, ist jedoch nicht zu bestreiten, es ist und bleibt aber Reflexion und kein Coaching!
Ähnlich zu verstehen wie Mitarbeiter-Coaching, dass durch die Führungskraft kein Coaching im eigentlichen Sinne ist.
Selbst-Coaching ist nicht nur sinnvoll, sondern notwendig in der heutigen - agilen - Zeit. Ob Arbeitnehmer*in, Führungskraft oder selbstständig, wir sind alle aufgefordert unser "Mindset" dem ständigen Wandel anzupassen. Dies gelingt am besten durch Workshops zu Selbst-, Zeit-, Stressmanagement und je nachdem zu Führungsthemen. Das erworbene Wissen muss dann im Alltag angewendet und verfeinert werden. Auch Fachliteratur ist hilfreich, aber m.M.n. nicht ausreichend um sich selbst zu coachen. Durch Austausch in der Gruppe oder mit einem Coach erfährt man wichtige Impulse für ein anschließendes Selbstmanagement oder -coaching.
Ich gehe davon aus, dass ich die erste Person bin, die ich führe. Und wenn ich das dann in einer netten, verträglichen, förderlichen und zielführenden Art mache, ist das Selbst-Coaching.
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