Warum fällt es vielen Menschen schwer, notwendige Veränderungen zu erkennen und nachhaltig darauf zu reagieren?

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Antworten:

Foto von Rainer Nollens
Antwort von Rainer Nollens .
Geschäftsführer Nollens, Dessel & Kollegen GmbH Soyen

Sicherlich spielt die Gewohnheit eine große Rolle. Das Verlassen der Komfortzone bedeutet, dass nur eine Vielzahl von bewussten Handlungen Veränderung bewirkt. Zu glauben, dass mit einer „großen“ Entscheidung oder einmaligen Handlung Veränderung geschieht, der irrt.

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Foto von Korai Peter Stemmann
Antwort von Korai Peter Stemmann .
Humaneutik-Master PS Coaching Schleswig

Wer nur einen Spaziergang machen möchte, der braucht kein Training und keine Selbstanalyse. Wer allerding einen hohen Gipfel in den Alpen erklimmen will, der sollte sich vorbereiten durch Selbstbetrachtung plus Entscheidungsfindung plus Umsetzung! Weil aber die meisten Menschen zum Durchschnitt gehören und nicht merken, wie sich "epigenetische Landschaften" in ihrem Bewußtsein bilden, werden die Furchen des Handelns immer tiefer und es gibt kein Entrinnen mehr ... man ist es so gewohnt, das ist gewöhnlich ... und das gewöhnlichste ist die Wohnung. Fang da an, ändere Dein Zuhause komplett ... ist eine perfekte Übung und dann .... staune!

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Antwort von Claudia Nuber .
Inhaberin CN CONSULT® Bernau

Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Wahrheit und bevorzugt in einer Comfort Zone - d.h. ihm Vertrautes suggeriert Sicherheit, und die wollen wir alle haben.

Veränderung bedroht bzw. zerstört diese Sicherheit auf den ersten Blick und wird deshalb abgewehrt. Auch stellt sie das bisher Gewesene in Frage, sei es die eigene Kompetenz, das Umfeld an sich oder was auch immer tangiert ist.

Veränderung generiert Unsicherheit. Es ist wie beim physischen Gehen: Wenn wir einen Schritt machen, ist ein Bein in der Luft - wir sind instabil. Das macht verletzlich und ist per se unbequem. Das Tier in meisten Menschen ist ein Faultier und so lassen wir uns gerne nach jedwelcher Anstrengung in den Bequemlichkeitsmodus zurückfallen. So viel zum Thema nachhaltige Veränderung ...

Aus diesen Gründen werden Coachings auf eine gewisse Dauer angelegt. Nur so kann der Veränderungsprozess sinnvoll angestossen, begleitet und die sich daraus ergebenden veränderten Wahrnehmungen nachhaltig implementieren, soll heißen in das Wahrnehmungsfeld des Betreffenden als neue "Wahrheit" integrieren.

 

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Antwort von Dr. Gregor Wittke .
Partner, Diplom-Psychologe Tendo Institut Berlin (TIB) Berlin

Vermutlich gibt es sehr sehr viele Annahmen, warum Menschen so spät auf Veränderungen reagieren. Ich schreibe ein paar werniger hier auf. Ein möglicher Grund dafür (unter vielen) könnte sein, dass der Nutzen der Veränderung unklar ist. Ein anderer Grund könnte sein, dass das Risiko nicht erkannt wird, wenn alles beim Alten bleibt oder dass Menschen sich die Veränderung nicht zutrauen oder dass der Nutzen zwar erkannt wird, aber dass dieser in ferner Zukunft eintritt / eintreten könnte, während die Inverstition jetzt nötig ist und schneller Lustgewinn mehr Motivation auslöst als eine vernünftige zukunftsorientierte Entscheidung, die wenn überhaupt irgendwann mal einen Ertrag erbringt. oder ... oder ... oder... die Ursachen können vielfältig sein. 

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Antwort von Roland Kopp-Wichmann .
Persönlichkeitsseminare und Coaching Heidelberg

Weil die meisten Menschen sich nicht wirklich ändern wollen. Nur besser fühlen.
Aber zum "besser fühlen" muss man meistens etwas anders machen. Also liebgewonnene aber nachteilige Gewohnheiten ändern oder aufgeben.

Und das fällt jedem schwer. Schon weil das Gehirn das nicht sonderlich schätzt und uns immer wieder auf die alten Bahnen zieht. Man muss zum Ändern als die Komfortzone verlassen und das ist immer anstrengend, lästig, beängstigend.

Deswegen gibt es jedes Jahr zu bestimmten Zeiten in den Illsutrierten Artikel über Abnehmen, Fitwerden als wenn das eine Informationslücke wäre.

Dennoch ist es natürlich möglich, sein Verhalten oder seine Einstellung zu verändern. Aber das muss man für eine Weile (sechs Wochen plus) auf dem Schirm haben. Es immer wieder machen. Dann erst bilden sich auch im Gehirn neue Bahnen.

Deshalb ist es wichtig, für Veränderungen ein Ziel zu haben. Daraus kann einem Kraft und Ausdauer zuwachsen. Ganz nach dem Spruch: "Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Wege."

Noch mehr Anregungen zu dem Thema finden Sie auf meinem Blog: www.persoenlichkeits-blog.de

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Antwort von Stefan Sillmann .
Geschäftsführer FINMAREX UG Murnau

Der härteste Klebstoff der Welt sind 'alte Gewohnheiten'. Sind diese auch noch liebgewonnene Gewohnheiten ist Veränderung nahezu unmöglich. 

'Es tut noch nicht weh genug'. So lässt sich die fehlnede Bereitschaft für notwendige Veränderungen am besten beschreiben.

In Amerika nutzt man für diese menschen den so genannten 'Tantalizer'. Das bedeutet, dass man den Daumen so lange in die Wunde hält und immer fester drückt, bis der Schmerz unerträglich wird. Gleichzeitig stimuliert man die Lust und die Gier aufs Neue so sehr, dass die Entscheidung zur Veränderung die selbstverständlichste Konsequenz ist...

Erst dann kann Veränderung stattfinden...

 

In diesem Sinne

Stefan Sillmann, Head Coach

 

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Antwort von Stefan Stegmayer .
Personal Coach Köln

Es liegt natürlich an dem verharren in der Komfortzone,denn auch ein gewohntes Leid hat etwas berechenbares, etwas womit sich der Betroffene gut ausgekennt und es so wie es ist auch vermeintlich akzeptieren kann. Frei nach dem Motto "das Hamsterrad von innen, sieht aus wie eine Karriereleiter" wird weiter gelaufen und sich im gewohnten Maße angestrengt, jedoch ohne etwas wirklich zu verändern.

Ich glaube auch schon, daß das Erkennen teilweise vorhanden ist, jedoch die nötige Zielklarheit nicht und auch nicht die Vision, wie der Zielzustand wirklich aussehen soll und zu erreichen ist.

Das gesellschaftliche Denken trägt dazu bei, eher den oder die Anderen zu bewerten, anstatt sich selbst mit seinen Stärken und daraus resultierenden Taten zu betrachten.

Insofern ist tatsächlich Coaching hier langfristig ausgelegt, um ersteinmal tatsächliche Stärken wieder zu finden um vielleicht eine klare Vision für den Betroffenen zu entdecken, die ihm hilft und dabei unterstützt langfristige Ziele zu definieren und erfolgreich den Wandel für sich zu gestalten und umzusetzen.

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Foto von Brigitte Hilscher
Antwort von Brigitte Hilscher .
Heilpraktiker für Psychotherapie Brannenburg

Ich denke nicht dass Menschen notwendige Veränderungen zu spät erkennen, ich erfahre eher täglich dass Menschen unter einem enormen Leidensdruck stehen wenn sie spüren dass ihr derzeitiger Zustand nicht mehr lebbar erscheint. Jede Erneuerung ist ein Einlassen ins Ungewisse, unvertraut und deswegen in der Regel sehr befremdlich, ohne Gewährleistung und Kontrolle  Um sich auf Neues einzulassen braucht es Vertrauen und Sicherheit. Wer das nicht ausreichend erfahren hat wird vom Leben immer wieder in Erneuerung gezwungen um dann genau diesen Prozess zu durchlaufen um alte Urängste zu heilen. In diesem Fall wird man merken dass es sich immer lohnt die Türe zum Neuen aufzustoßen um dem nächsten Entwicklungsschritt Raum zu geben. Das Neue ist nicht schmerzhaft es ist eine notwendige Erfahrung, der Schmerz entsteht durch die Verweigerung. Ich wünsche jedem den Mut und die Kraft Altes hinter sich zulassen. 

 

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Antwort von Erich R. Unkrig .
Inhaber ILOS® Institut für lernfähige Organisationen und Systeme Krefeld

Eine mögliche Antwort auf diese Frage ergibt sich vor allem aus den folgenden neun Aspekten:

Selbstzufriedenheit

Wenn ich mit dem, was ist, zufrieden bin, dann habe ich wahrscheinlich nicht das Gefühl, dass ich etwas ändern sollte resp. muss. Wenn ich zufrieden bin, dann werde ich nicht die notwendige Energie aufbringen und schon gar nicht „Opfer“ bringen.

Fehlende Unterstützung

Zwar kann ich alleine viel erreichen - bei inneren oder äußeren Widerständen komme ich jedoch nur mit der Unterstützung anderer Menschen weiter.

Zu wenig „Blick nach vorn“ und zu wenige Ideen über die Zukunft

Fehlende Ziele und keine Vision sorgen für Orientierungslosigkeit und Planlosigkeit bei der Ausrichtung meines Verhaltens und Handelns. Eine weitere Konsequenz: es fehlt mir an Motivation, mich zu engagieren.

Zu wenig Kommunikation

Wenn ich nicht über das spreche, was ich anders machen oder verändern will, erhalte ich auch keine Unterstützung.

Hindernisse akzeptieren

Wenn ich Hindernisse nicht aus dem Weg schaffen kann, dann muss ich andere Wege gehen. Denn wenn ich stur immer wieder gegen die gleiche „Wand“ laufe, gibt es nur eine blutige Nase und führt zu Demotivation und Stillstand.

Auf kurzfristigen Erfolg setzen

Wenn ich Veränderungen will, dann muss ich bereit sein, auch mal (kurzfristig) auf Dinge zu verzichten. Auch muss ich bedenken, dass das Streben nach schnellen (kurzfristigen) Erfolgen mich kurzfristig im Denken macht.

Nicht loslassen können

Veränderung bedeutet für mich neues oder verändertes Denken, Verhalten und Handeln. Wenn ich nicht bereit bin, meine bisherigen mentalen Modelle, geliebtes Verhalten und bewährtes Handeln zu reflektieren, in Frage und ggf. zur Disposition zu stellen, bleibt alles beim Alten.

Erste Erfolge überbewerten

Wenn ich bereits die ersten Erfolge in meinem Veränderungsprozess zu sehr „feiere“, dann reduziere ich ggf. viel zu früh mein Engagement und vergesse, dass oft noch Widerstände und schwierige Phasen kommen (können).

Veränderungen sind (noch) nicht Routine

Wenn ich Veränderungen nicht wirklich verinnerlicht habe, dann falle ich hier und da in alte Muster und Routinen zurück. Das mache ich vor allem dann, wenn der Druck, der mich zu Veränderungen geführt hat, nachlässt.

Mehr darüber findet sich insbesondere bei Kotter, J. (1996). Leading Change. Harvard Business School Press

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Foto von Lona Hanke
Antwort von Lona Hanke .
Inhaberin HANKE SBC BERATUNG UND COACHING Regensburg

Veränderungen sind für die meisten Menschen erst einmal etwas, was nicht bequem ist. Im Kontext Arbeit könnte es passieren, dass das was man hat, z.B. der Arbeitsplatz, das große Wissen, in Frage gestellt ist. Häufig machen Veränderungen sogar richtig Angst. Dass  Angst entstehen kann, macht oft dass Veränderungen nicht direkt kommuniziert werden und vor allem um welche Veränderungen es geht, bleibt unklar.  Wir leben und arbeiten heute in einer Welt, die sich permanent verändert. Anstelle von Neugierde auf das Andere  auf das Neue, verharrt es sich leichter in seiner eigenen Komfortzone. In der eigenen Komfortzone kennt man sich aus. Sicherheit für das eigene Tun und manchmal sogar für die eigene Existenz, sind in der eigenen Komfortzone scheinbar gegeben. Also, was tun mit den nicht gern gewollten Änderungen.

der erste mögliche Schritt wäre sich mit den Veränderungen auseinanderzusetzen. Dies sollte so frei wie möglich passieren. Für einen kurzen Moment die eigenen Annahmen und Bewertungen zur Seite schieben. Wenn das passieren kann, wird es möglich auch etwas Attraktives in der Änderung zu sehen. Eine neue Herausforderung kann immer wieder ein Lernen für sich und für die Organisation sein. Veränderungen brauchen Kommunikation. Also, wer ist mein Ansprechpartner für diese Veränderung um dann gemeinsam etwas nachhaltig zu verändern. Wenn aus der Veränderung der Wunsch wird zu gestalten haben die meisten Veränderungen eine große reale nachhaltige Chance.

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Foto von Prof. Dr. Beate Klutmann
Antwort von Prof. Dr. Beate Klutmann .
Freiberufler Beate Klutmann Berlin

Hier geht es um zwei Schritte: das Erkennen, dass eine Veränderung notwendig ist und die Reaktion darauf, also eine nachhaltige Veränderung. Warum ist beides so schwer?

Das Erkennen: Sich selber mit Distanz zu begegnen gelingt nicht jedem. Unsere Sinnesorgane (Augen und Ohren) nehmen Informationen von außen auf. Man kann daher andere besser beobachten und analysieren. Bei einem selber gelingt es nicht so gut, es sei denn, man hat gelernt, sich selber zu beobachten.

Dafür können andere (Familie, Freunde, Kollegen) den Blick von außen dazu bringen und einem helfen sich selber mit anderen Augen zu sehen. Ein weiteres Hilfsmittel zur Selbsterkenntnis ist der Ärger. Wenn wir uns ärgern, dann ärgern wir uns über uns selber. (Ich weiß, der ist gemein, dieser Satz. Sorry, hilft aber!)

Sich selber nachhaltig verändern kann dann gelingen, wenn es nicht mit tiefsitzenden Glaubenssätzen verbunden ist, die dem Vorhaben widersprechen. Was zum Beispiel gut funktionieren kann: Die anderen und man selber findet ‚Du solltest öfter in Meetings etwas sagen.‘ - 'Gerne, wollte ich schon immer mal.' Die Kollegen unterstützen den Prozess am Anfang. Das kann zu einer nachhaltigen Veränderung führen.

Schwieriger wird es, wenn man sich denkt: Eigentlich habe ich nichts zu sagen. Wer interessiert sich schon für meine Meinung? Oder: Früher wurde ich oft ausgelacht, wenn ich meine Meinung sagte. Hier sitzen Glaubenssätze, die uns im Weg stehen und mitunter schon sehr lange unser Verhalten bestimmen. Und dagegen anzugehen dauert viel länger. Ich würde dafür Hilfe von außen empfehlen, um eine nachhaltige Veränderung zu schaffen.

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