Welche Themen sollte man im beruflichen Umfeld besser aussparen?

3 Expertenantworten: Foto von Astrid Fiedler Foto von Silka Strauss
...

Antworten:

Foto von
Antwort von .

Sprachgewandtheit gehört heute auch zu einer beruflichen Qualifikation. Bewegen Sie sich öfter auf Kunden- oder Netzwerkveranstaltungen, kann schnell ein neuer Kundenkontakt entstehen, der vielleicht einen Auftrag mit sich zieht. Im Small Talk ist die nette, unkomplizierte Unterhaltung gefragt. Dieses kurze Gespräch kann nur eine Minute dauern oder aber mehrere Stunden beim Geschäftsessen. Kommunikative Fähigkeiten sind deshalb ebenso wichtig im Beruf, wie das Fachwissen.

Vermeiden Sie alle Themen, die polarisierend sind. Zu schnell können Sie in die Falle tappen, dass Ihr Gesprächspartner eine andere Meinung zu einem Thema hat als Sie.

Alles Negative sollte in einem Small Talk vermieden werden – auch wenn es Gemeinsamkeiten sein könnten. Z. B. Verspätung der Bahn oder Ausfall von Flügen. Geteiltes Leid ist nicht immer halbes Leid. Und halten Sie sich mit Behauptungen zurück. Zu schnell können Sie sich durch eine unüberlegte Aussage ins Abseits katapultieren. Zu behaupten: „Frauen können nicht einparken und Männer nicht zuhören.“ könnte in Ihrer Gesprächsrunde auf sensible Ohren treffen.

Glauben Sie nicht, das Wetter sei ein Tabuthema. Sie sollten nicht stundenlang über das Wetter reden, aber oft ist gerade das Wetter die perfekte Überleitung zu Ihren Wochenendausflügen, Ihrer Sportart oder Ihren Urlaubsplänen.

Was sollten Sie im Small Talk noch vermeiden?

  • Ständiges „Fishing for compliments“
  • Lebensläufe
  • Privatsphäre missachten (z. B. Arzt/Rechtsanwalt auf Veranstaltungen „konsultieren“)
  • Pedanterie
  • Wortklauberei
  • Besserwisserei
  • Lehrhaftigkeit

Die gute Nachricht ist, dass ein Small Talk auch kurz sein darf. Sie sind auch nicht als Gastgeber verpflichtet den ganzen Abend an einem Gast kleben zu bleiben, nur weil dieser sich nicht von Ihrer Seite traut. Als Gastgeber haben Sie sogar die Pflicht sich um andere Gäste zu kümmern und können dies gerne auch als „Vorwand“ nehmen, sich zu verabschieden.

Pflegen Sie Ihre Beziehungen im Small Talk. Trauen Sie sich dieses kleine Gespräch aufzunehmen und versuchen Sie, so oft es geht, diese Situationen zu üben.

1 Nutzer fand diese Antwort hilfreich. Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

Foto von Astrid Fiedler
Antwort von Astrid Fiedler .
Imageberaterin, Smalltalk- und Knigge-Trainerin, Rednerin IMAGEKONKRET Hamburg

Ich empfehle, in jedem Fall den Kontext zu berücksichtigen.
Befinden Sie sich in einem politischen Kontext, ist Politik ein Muss.
Sie arbeiten in der Kirche, sind religiöse Themen ein Muss.
Befinden Sie sich im Krankenhaus, dann werden Sie vermutlich eher mal über Krankheiten sprechen, ohne, dass dies jemand als störend empfindet.

Was nicht ins berufliche Umfeld gehört, das sind aus meiner Sicht allzu persönliche Geschichten über Sex, Streit in der Familie etc..

Insgesamt kommt es aber darauf an, dem Gegenüber mit Feingefühl, Achtsamkeit und Respekt zu begegnen. Denn jedes Thema kann ein Faux Pas sein, wenn man nicht mitbekommt, dass sich der Gesprächspartner gekränkt oder peinlich berührt fühlt, wenn ein bestimmtes Thema angeschnitten wird. 

 

 

 


 

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

3 passende Publikationen von Astrid Fiedler

Cover zu Die Macht der Worte
Cover zu Im Restaurant – der stilvolle Gastgeber
Cover zu Vom Smalltalk zum guten Gespräch – Reden und Zuhören
Foto von Silka Strauss
Antwort von Silka Strauss .
Eigner STRAUSS MEDIATION München

Es ist ein Spagat. Auf der einen Seite ist es wichtig kommunikativ zu sein. Auf die Kollegen zuzugehen. Auf der anderen Seite ist der Arbeitsplatz nicht für zu große persönliche Offenheit geeignet. Eine gewisse Zurückhaltung ist angebracht.

Es gibt m.E. zwei Gesprächsebenen. Die Ebene der Diskussion, der beruflichen Gespräche, der Informationsweitergabe. Darunter liegt die persönliche oder informelle Ebene.

Bedenken Sie ihr "bester" Kollege hat auch einen "besten" Kollegen (Vertrauten) usw.. Ein Gerücht, Flurfunk, verbreitet sich schnell. Viel Leid ist dadurch schon enstanden. Das kann bis zu Mobbing gehen. Handeln Sie aktiv und stoppen den Gerüchte-Fluss.  Seien Sie kein Mitläufer. Hinterfragen Sie Informationen.

  • Wer Unwahrheiten verbreitet, die andere Kollegen oder Kunden herabwürdigen oder in ihrer Ehre verletzen, kann nach es § 626 BGB aus „wichtigem Grund“ zur fristlosen Kündigung führen.

 

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.



Weitere Fragen zum Thema Soft Skills