Was sind die wichtigsten Aufgaben und Ziele der Finanzplanung?

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Antwort von Dr. Wolfgang Schlaak .
Inhaber, Geschäftsführer WADS Consulting Halstenbek

Das kommt ganz auf die individuellen Gegebenheiten an, auf jeden Fall die Entwicklung der Liquidität im Geschäftsmodell zu kennen, einen Soll-Ist-Abgleich zu ermöglichen und Simulationen nach oben und unten einschätzen zu können. 

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Voraussetzung für eine verlässliche Finanzplanung ist neben der Planung des operativen Geschäfts auch die Planung der Vermögensentwicklung. Das bedeutet, dass eine Gewinn- und Verlustrechnung auf Monatsbasis für das operative Geschäft erstellt werden muss. Daneben ist für die Vermögensplanung eine Bilanzplanung, ebenfalls auf Monatsbasis erforderlich. Wesentliche liquiditätswirksame Größen sind hier die geplanten Investitionen und ihre Finanzierung, bzw. Tilgung und das Working Capital, d. h. die Entwicklung von Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten anhand der Produktions- und Vertriebspläne und den Zahlungszielen der Forderungen und Verbindlichkeiten.

Aus den Veränderungen der Bilanzdaten und der Gewinn- und Verlustrechnung lässt sich eine Mittelflussrechnung (Cash-Flow) erstellen aus der sich der jeweilige Finanzbedarf bzw. Überschuss je Periode ergibt. Hierzu gibt es zahlreiche Planungssoftware, es lassen sich aber auch einfache Modelle in EXCEL erstellen, was insbesondere für kleinere Betriebe ausreichen dürfte.

Zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit ist eine aktuelle Übersicht über die Ergebnisse unerlässlich. Es reicht nicht die Daten der Buchhaltung irgendwann nach Ultimo zu erhalten.

Eine Vorausschau muss über eine täglich aktualisierte Aufstellung der offenen Posten mit den jeweiligen Zahlungsfristen, sowie eine Übersicht der offenen Bestellungen mit den vorausssichtlichen Zahlungsfristen verfügen.

Ein weiteres Instrument ist die monatliche Gegenüberstellung von Plan und Ist-Daten, verbunden mit der Vorschu auf die folgenden Monate.

Aus diesen Unterlagen lässt scih der Finanzbedarf für zukünftiges Wachstum und Investitionen ableiten und dient als Basis für Gespräche mit Ged- und Kreditgebern. Mit Hilfe einer vorausschauender Planung lassen sich diese Gespräche so rechtzeitig führen, dass Raum für alternative Finanzierungsmöglichkeiten gegeben ist.

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Antwort von Jürgen M. Boedecker .
Seniorpartner Boedecker.Colleagues Hamburg

Die Finanzplanung dient primär dem kurz-, mittel- und langfristigen Abgleich von Einzahlungen und Auszahlungen mit dem Ziel des Erhalts der Zahlungsfähigkeit und damit der Vermeidung einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit als Insolvenzgrund für alle Unternehmen und Privatpersonen). Sie ist gleichzeitig ein wichtiges (funktionsübergreifendes) Steuerungsinstrument.

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