Erfolgt bei nicht Inanspruchnahme der Berufsunfähigkeitsversicherung eine Beitragsrückerstattung?

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Großhansdorf

Gerne werden Tarife verkauft mit dem Argument: „Wenn nichts passiert, bekommen Sie die Beiträge zurück“. Aus meiner Sicht ist das Augenwischerei. Denn das funktioniert natürlich nur, wenn Sie auch einen erhöhten Beitrag bezahlen.

Der Beitrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ja ein reiner Risikobeitrag. Werden Sie berufsunfähig, zahlen Ihnen indirekt die anderen Versicherten Ihre Berufsunfähigkeitsrente. Wenn Sie nicht berufsunfähig werden, ist der Risikobeitrag weg. Wir ein anderer Versicherter berufsunfähig, zahlen Sie über Ihren Beitrag seine Berufsunfähigkeitsrente.
Wenn Sie zusätzlich eine Beitragsrückerstattung wünschen, müssen Sie natürlich mehr einzahlen, sonst kann es ja keine Beitragsrückerstattung geben…

Wer ein „gutes“ Gefühl möchte, weil der hohe monatliche Beitrag schmerzt, kann so einen Tarif natürlich wählen, hat dadurch neben dem guten Gefühl aber nur weniger Geld im Portemonnaie. Bei den meisten Versicherungen handelt es sich übrigens um Risikotarife (z.B. KFZ). Wenn nix passiert, ist das Geld weg, aber Ihnen geht’s (hoffentlich) gut. Wenn was passiert, bekommen Sie Geld von der Versicherung. Ihnen geht es dann zwar nicht gut, aber zumindest das finanzielle stellt Sie nicht vor zusätzliche Probleme.

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Potsdam
Es gibt Tarife, die eine Beitragsrückerstattung vorsehen, falls man nicht berufsunfähig wird. Diese Tarife sind jedoch deutlich teurer, als eine reine Risikoabsicherung und in der Regel nicht zu empfehlen. Besser ist es, man spart die Differenz separat. So ist man zum einen flexibler, zum anderen bekommt man auch dann eine Auszahlung, wenn man doch berufsunfähig wird.

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Inhaber Berlin

Eine Beitragsrückerstattung bei nicht Inanspruchnahme kann bei fast jedem der Anbieter vereinbart werden. Aber: Macht das wirklich Sinn? Der Beitrag steigt, damit zusätzliche Gelder angelegt werden können. Bei den heutigen Kapitalmarktzinsen sehe ich das als nicht empfehlenswert an. Es ist eine Worst-Case-Fall Versicherung. Gutes ist nicht zwingend teuer. Belassen Sie es dabei.

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