Antworten:
Geschäftsführender Gesellschafter AUUF Akademie für Unternehmensnachfolge und Unternehmensführung Berlin
- Uneinigkeit, bis hin zu Streitigkeiten im Familen- und Gesellschafterkreis
- Qualifikationsbonus für das Familienmitglied in der GF - bringt nicht die Qualifikationen, die ein außenstehender Kandidat mit bringen müßte.
- keine saubere Übergabeplanung, Altunternehmer redet zu lange mit.
- Junior ist u.U. schon durch Jugendsünden verbrannt, Management vertraut ihm nicht.
- ungenügende Vorbereitung
3 passende Publikationen von Wolf Kempert
Ergänzend zur vorherigen Antwort weise ich auf die wesentliche Frage der familieninternen Unternehmensnachfolge hin: Was soll Wann an Wen übergeben werden?
Diese Frage beleuchtet das Spannungsfeld eines familieninternen Generationswechsels. Denn Unternehmensinhabern geht es zumeist um die erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens, Eltern um Gerechtigkeit gegenüber Ihren Kindern und Familien um den Vermögenserhalt.
Aus diesem Grund sind die emotionalen, rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen einer innerfamiliären Unternehmensnachfolge immer sehr eng miteinander verknüpft.
Eine gute Planung zahlt sich aus diesem Grund bei der Vorbereitung eines Generationswechsels mehr als aus. Dies gilt umso mehr, wenn das Unternehmen in Familienhand bleiben soll. Denn gerade für Familienunternehmer ist die familieninterne Unternehmensnachfolge oftmals emotionale Herausforderung und Lebensentscheidung zugleich. Diese Form der Unternehmensnachfolge ist von besonders vielen emotionalen Hürden gepräft, da sich Eltern und Kinder gleichzeitig im unternehmerischen und familiären Kontext begegnen.
Hilfreich ist die frühe Beschäftigung mit dem Thema sowie ein Zeitplan, der sowohl die Führungs- als auch die Vermögensübergabe schriftlich fixiert. Denn eine gute Planung hilft nicht nur bei der Vermeidung von Konflikten. Sie hat zumeist auch einen positiven Effekt auf die erfolgreiche Übergabe des Familienvermögens an die nächste Generation.
Im Zuge der Beantwortung dieser wesentlichen Fragestellungen kommen bei einer Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen sofort weitere auf, die häufig im engen Zusammenspiel mit einem nachfolgeerfahrenen Spezialisten beantwortet werden. Einen Überblick über die wichtige Fragen in Vorbereitung einer Unternehmensnachfolge finden Sie hier.
Über den Autor:
Ingo Claus ist Partner von K.E.R.N – Die Nachfolgespezialisten. Er begleitet Familienunternehmen beim Generationswechsel, Unternehmensnachfolgen oder dem Unternehmensverkauf in Osnabrück, dem Münsterland sowie Ostwestfalen und Bielefeld.
1 passende Publikation von Ingo Claus
Lösungsprozess des Seniors.
Akzeptanz des Nachfolgers als Kompetenzträger und nicht als Familienblutsträger in der Belegschaft und bei den Anspruchsgruppen ausserhalb des Unternehmens, wie Lieferanten, Banken, ...
Hier die Hitliste der 5 Hauptfaktoren:
1. Falsche Besetzung durch familiäre Sentimentalität statt Managementkompetenz
2. Geschwisterrivalitäten um Positionen und Macht
3. Machtunklarheit zwischen Senior und Nachfolger lähmt Belegschaft
4. Fixierte Mythen und Rituale der Familie verhindern rechtzeitige Erneuerung
5. Stammesfehden der Zweiggenerationen (Begehrlichkeiten, Rache)
Eine familieninterne Nachfolge sollte immer aus mindestens 3 Perspektiven betrachtet werden:
der erb- und gesellschaftsrechtlichen
der steuerlichen und
der psychologischen.
Nur eine Perspektive heranzuziehen ist stets zu kurz gesprungen. Wenn die Testamente oder vorweggenommemen Erbfolgeregelungen nicht mit dem Gesellschaftsvertrag abgestimmt wird, gibt es im Falle des Todes oft böse Überraschungen. Der bestehende Lebenssachverhalt muss auch immer steuerlich beleuchtet werden und zwar nicht nur erbschaftsteuerlich, sondern auch ertragsteuerlich. Schließlich sollten alle Familienmitglieder in die Betrachtung miteinbezogen werden. Die Familienmitglieder, die selbst betraoffen sind, sollte in die Gespräche miteinbezogen werden.
Sabrina Rokuss
Die Diskussion um die Aufteilung des Erbes trat in eine neue Dimension, als die Menschen vor 12.000 Jahren sesshaft wurden, anfingen Güter zu horten. Wer als Mediator "das Vergnügen hatte" den Streit über 3 Generationen um ein größeres Vermögen erleben zu dürfen, versteht, warum es für dieses Problem keine alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung geben kann.
Es gibt Schwierigkeiten die einzelnen Bestandteile des Vermögen korrekt zu beschreiben.
Es gibt Schwierigkeiten den einzelnen Teilen des Vermögens einen objektiven Wert zuzuordnen.
Es gibt Schwierigekiet bezüglich der Bewertung und Gewichtung des persönlichen Track Record der verschiedenen Anspruchssteller.
Es gibt Schwierikeiten bezüglich der Bewertung des Entwicklungspotentials der Jüngeren.
Es gibt Schwierigkeiten bezüglich des Ausgleiches der unterschiedlichen Wertes der verschiednen Güter. Wie vergleicht man den Wert von Bargeld mit Anteilen an einem im Wettbewerb stehenden Unternehmen, wohl wissend, daß sich die nächste Generation erst noch als Geschäftsleitung beweisen muß.
Es gibt familienhierarchische Probleme. Welches Enkelkind stammt aus welcher Verbindung.
Es gibt charakterliche Probleme, nicht immer ist sicheres Auftreten mit fachlicher Kompetenz gepaart.
Es gibt Altlasten; wer hat wann was angestellt.
Es gibt Schwierigkeiten beim memorieren wer wann was von wem bekommen hat.
Gibt es folglich keine Lösung ?
Ausreichend qualifizierte Köpfe finden immer eine Lösung, auch wenn sie nicht immer allen gefällt. Hier bietet sich ein Expertengremium an, daß aus einem Rechtsanwalt, einem Wirtschaftsprüfer/Steuerberater, dem Präsidenten des lokalen Gerichts und einem kompetenten Freund des Seniors betehen sollte. Das Gremium sollte alle Anspruchsteller anhört und könnte dann z.B. mit dem aktuellen Kopf der Familie einen Vorschlag erarbeiten. Der Präsident des lokalen Gerichts kann bei später aufkommenden Streitigkeiten als Schiedsrichter fungieren.
Siehe auch vom selben Autor
Was sind bei der Unternehmensbewertung die häufigsten Fehler.
Unternehmensbewertung im Rahmen der Nachfolgeregelung.