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Ich tue mich schwer, ohne konkrete Hintergrundinformationen eine vernünftige Aussage zu treffen. Allgemeingültige Aussagen findet man im Netz sehr viele, treffen diese aber auch auf Sie zu?
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Ich werde zunächst die Vorteile beleuchten: Flexible Arbeitszeitmodelle entsprechen dem Zeitgeist. Sie sind extrem familienfreundlich und bringen z.B. auch mehr gut ausgebildete Frauen schneller in ihre Berufe zurück, nach Mutterschutz und Erziehungszeiten. Sie kommen den Anforderungen von Eltern, Pflegenden und der jüngeren Generation entgegen, die ggf. nicht morgens zu einer bestimmten Zeit antreten wollen (oder können) und in festgefügten Zeitschemata in Fünf-Tage-Wochen arbeiten wollen. Wer reisen will und Flexibilität in freien Zeiten und Überzeitenregelungen wünscht, fühlt sich damit in der Regel deutlich besser aufgehoben. Selbstverständlich sind für viele Mitarbeitende auch die hybriden Arbeitsmodelle vom Homeoffice aus, ohne Fahrzeiten, oder im Wechsel von Büro und Homeoffice sehr attraktiv. Somit finden wir viele Vorteile in der flexiblen Arbeitszeitregelung.
Die Nachteile werden hauptsächlich in der Kooperation und Zusammenarbeit der Teams spürbar. Vertrauensaufbau, gemeinsame Präsenzmeetings, schnelle Abstimmungen in Prozessen oder Projekten oder die Pflege des Zwischenmenschlichen wird schwierig, wenn nie alle Teammitglieder anwesend sind. Projekte und notwendige, schnelle Reaktionen werden dadurch häufig schwierig. Teilweise arbeiten KollegInnen seit Langem zusammen, ohne sich je persönlich begegnet zu sein. Zusammenarbeit, Teamentwicklung und die Teamführung sind damit auch sehr herausfordernd. Viele Führungskräfte fühlen sich von dier Situation überfordert und verunsichert. Auch sind MItarbeiterbeurteilungen in manchen Fällen kaum seriös möglich. Als ein weiterer Punkt ist die, damit verbundene, eingeschränkte Fürsorgepflicht des Arbeitgebers zu sehen, da Überlastung auch oft im Homeoffice stattfindet, ohne dass sie bemerkt wird.
Wie so oft liegt die Antwort auf dem Weg der Goldenen MItte. Wenn es gelingt, den Mitarbeitenden und Teams Freiraum zu gewähren und gleichzeitig hin und wieder verpflichtende Präsenzzeiten für alle einzufordern, könnte das ein guter Kompromiss sein. So können Absprachen, Begegnungen, Führung, gemeinsame Reflektion und Teambuilding-Tage angemessen stattfinden. Und das wünschen sich nicht nur viele Führungskräfte sondern auch viele Mitarbeitende bzw. Teammitglieder.
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