Wie können Bestandskosten bei gleichbleibender Lieferfähigkeit gesenkt werden?

12 Expertenantworten: Foto von Werner Schmid Foto von Dr. Axel Härtl Foto von Wolfgang T. Kehl Foto von Joachim Krohn Foto von Dr. Harald Gerking Foto von Peter Duss Foto von Beat Schlumpf Foto von Prof. Dr. Joachim Käschel Foto von Dr. Martin Sayer
...

Antworten:

Foto von Werner Schmid
Antwort von Werner Schmid .
Software Experte GPS Gesellschaft zur Prüfung von Software mbH Ulm

Bestandskosten senken heißt, die Bestände senken. Oder alternative, billigere Ware kaufen. Um die (eigne) Lieferfähigleit gleich zu halten, muss der Zyklus der Wiederbeschaffung (vom Lieferanten) verkürzt werden.

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

2 passende Publikationen von Werner Schmid

Cover zu Der Wert Ware im Produktionsprozess
Cover zu Prozesslandschaften
Foto von Dr. Axel Härtl
Antwort von Dr. Axel Härtl .
Unternehmensentwickler Optimierungspartner Dr.-Ing. Axel Härtl Feldhorst

Das hängt vom Niveau der derzeitigen Liefersituation und den Anforderungen ab. Ein Bestand kann immer dann gesenkt werden, wenn die Neuproduktion oder Beschaffung innerhalb der geforderten Lieferfähigkeitszeit möglich ist. Auch ist die gewünschte Sicherheit (Wahrscheinlichkeit, dass es doch einmal zu einem Lieferengpass kommt) entscheidend.

 

Eine genauere Aussage ist nur nach einer Analyse und statischen Betrachtung möglich.

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

Foto von Wolfgang T. Kehl
Antwort von Wolfgang T. Kehl .
Geschäftsführer ASSIST Bliesransbach

Kosten steigen automatisch durch das Gesetz der Entropie. Um Kosten zu senken (z.B. 15%) kann man an verschiedenen Knöpfen drehen. Die Lieferfähigkeit bleibt dabei nicht nur erhalten, sondern kann durch Ablauf-Gestaltung verbessert werden. Der gesamte Prozess wird im Drehbuch abgebildet und alle können sich an der Umsetzung beteiligen. Durchführungsdauer rund drei Monate. Return der Investition über fünf.

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

Foto von Peter Maier
Antwort von Peter Maier .
Geschäftsführer PMK Service Parts Managment GmbH & Co.KG Wiesbaden

Es gibt verschiedene Ansätze, zunächst sind Teile zu identifizieren, die gar nicht gelagert werden müssen, z.B. wenn die Wiederbeschaffungszeit kleiner als die geforderte Lieferzeit gehalten werden kann. Die ist u.a. auch durch die Bevorratung einzelner Komponenten möglich, die im Bedarfsfall schnell konfekitoniert werden können oder auch durch 3-D- Druck der Teile.

Klassischer Ansatz ist eine Segmentierung der Teile in eine 3-D-Matrix:
 - A/B/C (Wertigkeit bzw. Umsatz der Teile)
 - X/Y/Z (Verbrauchsverhalten der Teile)
 - Kritikalität der Teile

Für jeden "Würfel" in dieser Matrix kann dann eine Strategie zur Erhöhung der Service-Level entwickelt und angewandt werden. Von der Abwicklung im Streckengeschäft für sehr häufig benötigte Teile bis hin zur Substitution von nur sporadisch benötigten aber teuren Teilen.

 

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

Foto von Joachim Krohn
Antwort von Joachim Krohn .
Principal ROI Management Consulting AG München

Es gibt viele Hebel, die im Einzelfall zu prüfen sind.

Die Haupthebel sind in der Regel:

- Kosten von Lagerbestände: durch optimierte Dispositionsstrategie

- Kosten von WIP: durch eine auf den Kundentakt hin ausgerichtete Fertigung

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

1 passende Publikation von Joachim Krohn

Cover zu Medienbrüche schnell und einfach schließen
Foto von Dr. Torsten Becker
Antwort von Dr. Torsten Becker .
Geschäftsführer BESTgroup Consulting GmbH Berlin

Bestandskosten können gesenkt werden, wenn die Lagermenge oder der Wert der Produkte gesenkt werden können. Daraus ergeben sich zwei Potenziale

Wert der Produkt senken. 

Bei gleichbleibender Lieferfähigkeit  - unter der Annahme, dass diese gut ist - kann der Wert der Produkte kaum verändert werden, es sei denn, die Produkte können günstiger eingekauft oder hergestellt werden. Andernfalls wäre auch eine niedrigere Lagerstufe möglich.

Lagermenge senken

Wenn die Auffüllzeit (Wiederbeschaffungszeit, Eigenfertigungszeit) reduziert wird, kann die Lagerbestandsmenge reduziert werden, da der Mindestbestellpunkt sich verschiebt. Je kürzer die Auffüllzeit, desto niedriger der Bestand. Bei einer Auffüllzeit von wenigen Stunden für typische Liefermengen könnte der Bestand fast komplett eliminiert werden. Für die Reduzierung der Auffüllzeiten können verschiedene Supply Chain Ansätze gewählt werden, die erfolgreich implementiert werden müssen.

Unter den Voraussetzungen ist das Thema Lagermenge senken sicher der zu empfehlende Weg. 

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

2 passende Publikationen von Dr. Torsten Becker

Cover zu Prozesse in Produktion und Supply Chain optimieren
Cover zu Prozesse in Produktion und Supply Chain optimieren
Foto von Dr. Harald Gerking
Antwort von Dr. Harald Gerking .
Inhaber Management Consulting Dr. Gerking Meersburg
  • Optimierung des Cash-to-Cash Cycles mit ALLEN Beteiligten
  • Einführung von Vendor Managed Inventories (VMI) ggf. in Kombination mit einem Konsignationslager
  • Einführung einer Stock Keeping Policy, d.h. differenzierte Betrachtung des Sortiments nach Kundenanforderungen

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

3 passende Publikationen von Dr. Harald Gerking

Cover zu Richtig vorsorgen
Cover zu Handbuch gegen Stress
Cover zu Unternehmenskybernetik 2020
Foto von Peter Duss
Antwort von Peter Duss .
CEO XELOG AG Rotkreuz

Eine gleichbleibende Lieferfähigkeit baut u.a. auf ein durchgängiges Supply/Demand Chain Management und Bestandssicherheit im Lager.

Supply Chain Management stellt sicher, dass die Abverkaufsdaten am POS (point of sale) zeitnah mit der Nachschubquelle (z.B. Produktion des Herstellers, Handelslager, Zwischenlager eines Logistikdienstleisters) ausgetauscht werden. So kann aufgrund der Wiederbeschaffungszeit, des Kaufverhaltens der Nachschub resp. die Produktion "geplant" gesteuert und ein gleichbleibende Versorgung des POS sichergestellt werden. Dies setzt auch voraus, dass eine hohe Bestandssicherheit bezüglich der vorhandenen Warenbestände (am Quellort, in Zwischenlagern, am POS) besteht. Andernfalls besteht die Gefahr, dass unerwartete "out of stock" Situationen entstehen, denen in der Folge meist mit einer Erhöhung der Lagerbestände (Schaffung eines "Sicherheitspuffers") begegnet wird. Diese Überbestände wiederum binden Kapital und stellen ein erhöhtes Verkaufsrisiko dar, weil sie durch Nachfolgeprodukte oder Produkte des Mitbewerbs preislich unter Druck geraten. 

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

3 passende Publikationen von Peter Duss

Cover zu Die Supply Chain im Griff
Cover zu Cool & Clever
Cover zu Bataillard: Wo Wein und Daten fliessen
Foto von Detlef Symanski
Antwort von Detlef Symanski .
Inhaber Consulting Management Symanski Essen

Bestandskosten zu senken ist abhängig vom Betrieb unterschiedlich möglich. Bei einem Fertigungsbetrieb handelt es sich beim Bestand zu aller erst um Rohmaterial, welches zur Fertigung benötigt wird. Hier führt eine Reduzierung des Bestandes zunächst zu Kostensenkung. Um nun die Liefrfähigkeit beizubehalten müssen die Lieferzyklen angepasst werden. Das bedeutet, es wird in kürzeren Intervallen angeliefert. Gleichzeitg wird ein Anteil des ursprünglichen Warenbestandes auf ein anderes Mitglied der Supply Chain verschoben.

Bei Auslieferungslägern können die Bestandskosten zunächst qualitiativ verbesserte Prozesse gesenkt werden. Eine gute Qiualität und vor allem Diebststahlsvorbeugung bedeutet geringere Warenverluste und damit verringerte Kosten. Auch führen heir Bestandssenkungen zu Kostensenkungen. Im Regelfall stellt dies allerdings auch nur eine Verschiebung der Kosten innerhlab der Supply Chain dar. Wenn ein Auslieferungslager einfach kleinere Mengen in kürzeren INtervallen beim Produzenten bestellt, werden zwar die Bestandskosten im Auslieferungslager verringert, bei gleichbleibender Lieferfähigkeit benötige ich aber nach wie vor die gleiche Menge an Bestand. Dieser befindet sich dann entweder in der Produktion oder im Zulauf. Zusätzlich muss ich ebachten, dass verkürzte Lieferzyklen mehr Kosten im Ordermanagement und im Wareneingang und der einlgerung bedeutet.

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

1 passende Publikation von Detlef Symanski

Cover zu Moderne Logistikberatung – Frachtausschreibung
Foto von Beat Schlumpf
Antwort von Beat Schlumpf .
Inhaber Biberist

Hier gibt es kein Patentrezept. Zu vielschichtig sind die damit verbundenen Herausforderungen. . Die Lieferfähigkeit ist eine unternehmerische Entscheidung und hängt vom Sicherheitsbedarf, der Marktsituation und den damit verbundenen Risiken ab, die meistens sehr schwer abschätzbar sind. Eine Möglichkeit die Bestandskosten bei gleichbleibender Lieferfähigkeit zu senken ist z.B. die Umstellung auf VMI.

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

3 passende Publikationen von Beat Schlumpf

Cover zu Covid-19: Nach der Krise ist vor der Krise
Cover zu Durchlaufzeiten in der Automobilindustrie
Cover zu Digital Supply Chain at risk
Foto von Prof. Dr. Joachim Käschel
Antwort von Prof. Dr. Joachim Käschel .
Univ.-Professor Technische Universität Chemnitz Chemnitz

Bestandskosten senken bedeutet Bestandsmengen senken. Wenn der Servicegrad, die Lieferbereitschaft, beibehalten werden soll, müssen die Bedarfsmengen zum Bedarfszeitpunkt, bzw. näher am Bedarfszeitpunkt bereit gestellt werden. Das kann geschehen durch:

a) genauere zeitliche Planung der Bedarfe, ausgehend vom Produktionsprogramm oder vom Absatzprogramm, sofern dies möglich ist;

b) bessere Bedarfsprognosen für die Güter, deren Bestände gesenkt werden sollen; dazu kann man über bessere Prognosemethoden nachdenken, oder die Anzahl der Nachfrager nach jedem einzelnen Gut erhöhen (statistisch gesehen ergibt das bessere Prognosewerte) z.B. durch zusätzliche Kunden oder durch Reduzierung der Vielfalt der Güter, letzteres z.B. durch Standardisierung.   

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.

Foto von Dr. Martin Sayer
Antwort von Dr. Martin Sayer .
Senior Vice President Stuttgart

Bestände können durch zahlreiche Massnahmen gesenkt werden. Eine Möglichkeit besteht in einem durchgängigen und idealerweise unternehmensübergreifenden Forecasting. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Reduktion der Durchlauf- und Lieferzeiten (sog. agile Supply Chains).

Loggen Sie sich ein um diese Antwort als hilfreich zu markieren.



Weitere Fragen zum Thema Supply Chain Management