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Bestandskosten senken heißt, die Bestände senken. Oder alternative, billigere Ware kaufen. Um die (eigne) Lieferfähigleit gleich zu halten, muss der Zyklus der Wiederbeschaffung (vom Lieferanten) verkürzt werden.
2 passende Publikationen von Werner Schmid


Unternehmensentwickler Optimierungspartner Dr.-Ing. Axel Härtl Feldhorst
Das hängt vom Niveau der derzeitigen Liefersituation und den Anforderungen ab. Ein Bestand kann immer dann gesenkt werden, wenn die Neuproduktion oder Beschaffung innerhalb der geforderten Lieferfähigkeitszeit möglich ist. Auch ist die gewünschte Sicherheit (Wahrscheinlichkeit, dass es doch einmal zu einem Lieferengpass kommt) entscheidend.
Eine genauere Aussage ist nur nach einer Analyse und statischen Betrachtung möglich.
Kosten steigen automatisch durch das Gesetz der Entropie. Um Kosten zu senken (z.B. 15%) kann man an verschiedenen Knöpfen drehen. Die Lieferfähigkeit bleibt dabei nicht nur erhalten, sondern kann durch Ablauf-Gestaltung verbessert werden. Der gesamte Prozess wird im Drehbuch abgebildet und alle können sich an der Umsetzung beteiligen. Durchführungsdauer rund drei Monate. Return der Investition über fünf.
Es gibt verschiedene Ansätze, zunächst sind Teile zu identifizieren, die gar nicht gelagert werden müssen, z.B. wenn die Wiederbeschaffungszeit kleiner als die geforderte Lieferzeit gehalten werden kann. Die ist u.a. auch durch die Bevorratung einzelner Komponenten möglich, die im Bedarfsfall schnell konfekitoniert werden können oder auch durch 3-D- Druck der Teile.
Klassischer Ansatz ist eine Segmentierung der Teile in eine 3-D-Matrix:
- A/B/C (Wertigkeit bzw. Umsatz der Teile)
- X/Y/Z (Verbrauchsverhalten der Teile)
- Kritikalität der Teile
Für jeden "Würfel" in dieser Matrix kann dann eine Strategie zur Erhöhung der Service-Level entwickelt und angewandt werden. Von der Abwicklung im Streckengeschäft für sehr häufig benötigte Teile bis hin zur Substitution von nur sporadisch benötigten aber teuren Teilen.
Es gibt viele Hebel, die im Einzelfall zu prüfen sind.
Die Haupthebel sind in der Regel:
- Kosten von Lagerbestände: durch optimierte Dispositionsstrategie
- Kosten von WIP: durch eine auf den Kundentakt hin ausgerichtete Fertigung
1 passende Publikation von Joachim Krohn

Bestandskosten können gesenkt werden, wenn die Lagermenge oder der Wert der Produkte gesenkt werden können. Daraus ergeben sich zwei Potenziale
Wert der Produkt senken.
Bei gleichbleibender Lieferfähigkeit - unter der Annahme, dass diese gut ist - kann der Wert der Produkte kaum verändert werden, es sei denn, die Produkte können günstiger eingekauft oder hergestellt werden. Andernfalls wäre auch eine niedrigere Lagerstufe möglich.
Lagermenge senken
Wenn die Auffüllzeit (Wiederbeschaffungszeit, Eigenfertigungszeit) reduziert wird, kann die Lagerbestandsmenge reduziert werden, da der Mindestbestellpunkt sich verschiebt. Je kürzer die Auffüllzeit, desto niedriger der Bestand. Bei einer Auffüllzeit von wenigen Stunden für typische Liefermengen könnte der Bestand fast komplett eliminiert werden. Für die Reduzierung der Auffüllzeiten können verschiedene Supply Chain Ansätze gewählt werden, die erfolgreich implementiert werden müssen.
Unter den Voraussetzungen ist das Thema Lagermenge senken sicher der zu empfehlende Weg.
2 passende Publikationen von Dr. Torsten Becker


- Optimierung des Cash-to-Cash Cycles mit ALLEN Beteiligten
- Einführung von Vendor Managed Inventories (VMI) ggf. in Kombination mit einem Konsignationslager
- Einführung einer Stock Keeping Policy, d.h. differenzierte Betrachtung des Sortiments nach Kundenanforderungen
3 passende Publikationen von Dr. Harald Gerking



Eine gleichbleibende Lieferfähigkeit baut u.a. auf ein durchgängiges Supply/Demand Chain Management und Bestandssicherheit im Lager.
Supply Chain Management stellt sicher, dass die Abverkaufsdaten am POS (point of sale) zeitnah mit der Nachschubquelle (z.B. Produktion des Herstellers, Handelslager, Zwischenlager eines Logistikdienstleisters) ausgetauscht werden. So kann aufgrund der Wiederbeschaffungszeit, des Kaufverhaltens der Nachschub resp. die Produktion "geplant" gesteuert und ein gleichbleibende Versorgung des POS sichergestellt werden. Dies setzt auch voraus, dass eine hohe Bestandssicherheit bezüglich der vorhandenen Warenbestände (am Quellort, in Zwischenlagern, am POS) besteht. Andernfalls besteht die Gefahr, dass unerwartete "out of stock" Situationen entstehen, denen in der Folge meist mit einer Erhöhung der Lagerbestände (Schaffung eines "Sicherheitspuffers") begegnet wird. Diese Überbestände wiederum binden Kapital und stellen ein erhöhtes Verkaufsrisiko dar, weil sie durch Nachfolgeprodukte oder Produkte des Mitbewerbs preislich unter Druck geraten.
3 passende Publikationen von Peter Duss



Bestandskosten zu senken ist abhängig vom Betrieb unterschiedlich möglich. Bei einem Fertigungsbetrieb handelt es sich beim Bestand zu aller erst um Rohmaterial, welches zur Fertigung benötigt wird. Hier führt eine Reduzierung des Bestandes zunächst zu Kostensenkung. Um nun die Liefrfähigkeit beizubehalten müssen die Lieferzyklen angepasst werden. Das bedeutet, es wird in kürzeren Intervallen angeliefert. Gleichzeitg wird ein Anteil des ursprünglichen Warenbestandes auf ein anderes Mitglied der Supply Chain verschoben.
Bei Auslieferungslägern können die Bestandskosten zunächst qualitiativ verbesserte Prozesse gesenkt werden. Eine gute Qiualität und vor allem Diebststahlsvorbeugung bedeutet geringere Warenverluste und damit verringerte Kosten. Auch führen heir Bestandssenkungen zu Kostensenkungen. Im Regelfall stellt dies allerdings auch nur eine Verschiebung der Kosten innerhlab der Supply Chain dar. Wenn ein Auslieferungslager einfach kleinere Mengen in kürzeren INtervallen beim Produzenten bestellt, werden zwar die Bestandskosten im Auslieferungslager verringert, bei gleichbleibender Lieferfähigkeit benötige ich aber nach wie vor die gleiche Menge an Bestand. Dieser befindet sich dann entweder in der Produktion oder im Zulauf. Zusätzlich muss ich ebachten, dass verkürzte Lieferzyklen mehr Kosten im Ordermanagement und im Wareneingang und der einlgerung bedeutet.
1 passende Publikation von Detlef Symanski

Hier gibt es kein Patentrezept. Zu vielschichtig sind die damit verbundenen Herausforderungen. . Die Lieferfähigkeit ist eine unternehmerische Entscheidung und hängt vom Sicherheitsbedarf, der Marktsituation und den damit verbundenen Risiken ab, die meistens sehr schwer abschätzbar sind. Eine Möglichkeit die Bestandskosten bei gleichbleibender Lieferfähigkeit zu senken ist z.B. die Umstellung auf VMI.
3 passende Publikationen von Beat Schlumpf



Bestandskosten senken bedeutet Bestandsmengen senken. Wenn der Servicegrad, die Lieferbereitschaft, beibehalten werden soll, müssen die Bedarfsmengen zum Bedarfszeitpunkt, bzw. näher am Bedarfszeitpunkt bereit gestellt werden. Das kann geschehen durch:
a) genauere zeitliche Planung der Bedarfe, ausgehend vom Produktionsprogramm oder vom Absatzprogramm, sofern dies möglich ist;
b) bessere Bedarfsprognosen für die Güter, deren Bestände gesenkt werden sollen; dazu kann man über bessere Prognosemethoden nachdenken, oder die Anzahl der Nachfrager nach jedem einzelnen Gut erhöhen (statistisch gesehen ergibt das bessere Prognosewerte) z.B. durch zusätzliche Kunden oder durch Reduzierung der Vielfalt der Güter, letzteres z.B. durch Standardisierung.
Bestände können durch zahlreiche Massnahmen gesenkt werden. Eine Möglichkeit besteht in einem durchgängigen und idealerweise unternehmensübergreifenden Forecasting. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Reduktion der Durchlauf- und Lieferzeiten (sog. agile Supply Chains).