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Inhaber des Dr. Werner Jackstädt-Lehrstuhls für Wirtschafts- und Unternehmensethik Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik e.V. Lutherstadt Wittenberg
Das Wichtigste ist ein Konsistenzcheck, d.h. Prüfung der fraglichen Information auf ihre Verträglichkeit mit anderen Informationen: gibt es andere Berichte / Quellen? Was sagen diese? Gibt es Hintergrundinformation zum entsprechenden Thema / Sachverhalt, die dazu passen oder nicht, was sich in der Regel rasch per Internetsuche klären lässt. Sollte es zu Inkonsistenzen kommen, stellt sich die Frage nach der Verlässlichkeit / Vertrauenswürdigkeit der jeweiligen Quellen: Ist die Quelle der (Fake?) News bekannt? Wirkt sie professionell? Welchen Track Record hat sie? Welche Reputation hat sie zu verlieren? Hat sie evtl. spezielle Interessen daran, bestimmte News zu verbreiten? Wie vertrauenswürdig ist das Medium?
Institutsleiter, Geschäftsführer GP Forschungsgruppe Bernau bei Berlin
Fake news sind teilweise oder gänzlich gefälsche Nachrichten. Sie dienen der Meinungsmanipulation.
Offensichtliche Fälschungen sind leicht zu erkennen, wenn man ein entsprechendes Vorwissen zu dem Meinungsgegenstand hat. Sie können vor dem Hintergrund des eigenen Wissens als unwahrscheinlich, unlogisch, absurd oder grotesk eingestuft werden.
Es gibt aber auch Fake news, die schwierig zu beurteilen sind, zum Beispiel Giftgasangriffe in Syrien. In solchen Fällen hilft es, sich ein umfassendes Meinungsbild aus den verschiedensten Quellen zu bilden. Möglicherweise gelangt man auch dadurch nicht zu einem objektivierten Urteil, aber zumindest kann man Veröffentlichungen in Mainstream-Medien, Nachrichtenportalen, Blogs etc. mit der gebotenen Skepsis betrachten.
1 passende Publikation von Dr. Dieter Korczak
Der Begriff „Fake News“ wird hier im Sinne von „gefälschte Nachrichten“ interpretiert.
Die Hauptstationen von Fake News sind:
- die Entstehung
- die Weiterleitung
- der Adressat
Beim Erstellen solcher Nachrichten darf eine gewisse Fälschungsabsicht unterstellt werden. Über die Absichten des Erstellers kann man trefflich spekulieren. Das gleiche gilt auch für die Weiterleitung. Die oben gestellte Frage richtet sich offensichtlich nur an Adressaten.
Das eindeutige Vorgehen besteht darin, nur die als seriös erkennbaren News zur Kenntnis zu nehmen. Zunächst sollte man als Adressat feststellen,
- ob eine Nachricht direkt an den Adressaten gerichtet ist
- ob die Nachricht sich eindeutig auf einen bekannten Vorgang bezieht
- ob die Nachricht emotionale oder finanzielle Interessen anspricht und damit rationale Kontrollen auszuschalten versucht.
Jeder Absender, der sich nicht begriffsscharf und eindeutig zu erkennen gibt, hat es nicht verdient, vom Adressaten zur Kenntnis genommen zu werden.
Als Auswählender von Nachrichten aus dem globalen Pool können wir nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wahre Nachrichten erhalten.
Es können Nachrichten im Mainstreammantel daherkommen, ohne einer detaillierten und tiefgründigen Überprüfung standhalten zu können.
Individuell können wir eine Fälschung vielleicht erkennen, indem wir Nachrichten vor dem Hintergrund eigenen Wissens und Erkennens auf relative Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit prüfen.
1 passende Publikation von Günter Polhede
Hallo zusammen,
tagesschau.de hat dazu ein gut gemachtes Tutorial online - Sie können es auf https://faktenfinder.tagesschau.de/tutorials/fakenews-erkennen-tutorial-101.html ansehen.
Herzliche Grüße
Ute Albrecht
1 passende Publikation von Ute Albrecht
Bei jeder Information (Text, Foto, Statistik, Video), auf die Sie insbesondere online, auf Websites, Social Media-Kanälen o. ä. stoßen, die ohne Zitation oder sonstige Quellenangaben stoßen, und bei der Sie sich emotional besonders stark positiv oder negativ berührt sind, sollten Sie hinterfragen, ob es sich hierbei um eine Fake News handelt. Fake News arbeiten gerne mit Affirmation, sind polemisch formuliert und weisen häufig Superlative auf. Auch bei der Verwendung von Feindbildern (bestimmten Personen, Mainstream-Meinungen, bestimmten politisch stark aufgeladenen Themen wie Flüchtlinge, Impfen, Klimawandel oder Hartz IV) sollten Sie vorsichtig werden, da hier verschiedene Gruppierungen versuchen, mit Falschinformationen auf ihre Seite zu locken.
Wenn es sich um eine völlig neue Information handelt, von der Sie vorher noch nichts gehört haben, ist die Wahrscheinlichkeit ebenfalls hoch, dass es sich um Fake News handelt. Bevor Sie diese dann ungefragt kommentieren oder gar teilen, lohnt hier oftmals schon eine Google-Abfrage oder eine Recherche auf Wikipedia oder Mimikama, um den Wahrheitsgehalt einer Meldung herauszufinden.
1 passende Publikation von Dr. Oliver Langewitz
Prorektor, Professor Campus Köln Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft Köln
Gut gemachte Fake-News erkennt man zunächst überhaupt nicht. Erst im Vergleich mit anderen Medien und ggf. gezieltes An- und Nachfragen kann man dann Fake-News erkennen.
Fake-News verdächtig sind immer meinungslastige Foren, die großes Interesse an einer bestimmten Form von nachrichten und Berichterstattung haben. Solche Foren sollte man daher eher meiden.
Es gibt jedoch auch gut Foren mit bestimmten Meinungstendenzen - etwa zu Klimaerwärmung. Diese würden ihre Behauptungen aber immer mit der Angabe von wissenschaftlichen Quellen (peer-reviewed journals) belegen. Durch solchen Verweis auf seriöse Quellen und ggf. deren Überprüfung kann man sehr gut "richtige" News, aslo Nicht-Fake-News, erkennen.
Vorsicht ist aber auch hier gebioten, weil die Anzahl und Titel von "Pseudo"-Journals - i.e. journals ohne wissenschaftliches peer-review-Verfahren, deutlich zunimmt. Die Seriosität von Journals kann dadurch überprüft werden, dass sie in wissenschaftlichen Datenbanken, wie etwa die Datenbanken der Universitätsbibliotheken - geführt werden.
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