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Organisationsberater, Pionierbegleiter, Moderationsprofi, Aufsichtsrat moderation.de Kirchzarten
Hallo, aus meinen bald 40jährigen Erfahrungen in über 100 Grossgruppen-Moderationen (zwischen 17 und 700 Teilnehmenden) sind diese immer dann sinnvoll, wenn man gemeinsam voneinander lernen, Strategien entwickeln, Probleme lösen und Orientierungen entwickeln will. Dabei kommt es darauf an, der Gruppe einerseits Orientierungen zu geben und andererseits Raum zur eigenen Entfaltung. Dies gelingt am besten mit Interaktionstechniken, z.B. Fragen oder Thesen, die alle zur Interaktion "nötigen". Die Dramaturgie einer Grossgruppen-Moderation wechselt idealerweise zwischen Moderation der Gesamtgruppe, parallelen Kleingruppen und intensiven Mini-Gruppen vorüberlegt ab; so erzielt man den besten Wirkungsgrad und Nutzen, auch für die Teilnehmenden. Aus meinen Erfahrungen ist es fruchtbar, eine Grossgruppen-Moderation "nur" als das Ereignis anzusehen, auf das im Vorfeld und in der Nachbereitung intensiv hin- und nach-gearbeitet wird, idealerweise mit bis zu 20% der Teilnehmenden als dann TrägerInnen der (gewünschten) Veränderungen. Grossgruppen lassen sich als Marktplätze, Open Spaces, Werkstätten des Wandels, Real Time Strategic Changes, etc. gestalten, häufig auch abgerundet z.B. durch Unternehmens-Theater.
3 passende Publikationen von Ulrich Martin Drescher
Geschäftsführer MODERATIO Seifert & Partner Unternehmensberater Pörnbach-Puch
Der globale Wettbewerb erzeugt Druck. Organisationen müssen effektiver, flexibler und kundenorientierter werden. Immer häufiger geht es in diesem Zusammenhang darum, die Organisation neu auszurichten, in kürzester Zeit „etwas zu bewegen“. Es soll „ein Ruck“ durch die Organisation gehen. Es muss „ein neuer Anfang“ gemacht werden, der Ruf nach „Change Management“ oder nach „schnellem Wandel“ wird laut ...
Ein neuer Anfang kann bei der Entwicklung einer Zukunftsvision beginnen, aber auch dabei, eine bereits erdachte Vision in die Organisation hineinzutragen. Es kann bedeuten, strategische Zielsetzungen transparent und verstehbar zu machen oder Optimierungspotenziale auf breiter Front aufzugreifen ... All das kann nicht durch „einsame Beschlüsse“ erreicht werden. Es kann nur gelingen, indem möglichst viele in den Prozess einbezogen werden, indem die Betroffenen als Beteiligte mitgestalten und so zum Veränderungsmotor werden!
Um dies in möglichst kurzer Zeit zu erreichen, sind moderierte „Großgruppen-Konferenzen“ ein geeignetes Werkzeug. Die Idee ist dabei die, dass die Versammlung (möglichst) aller Mitglieder einer Organisation oder Organisationseinheit eine emotionale Dimension hat, die anders nicht zu erreichen ist. Der viel strapazierte Spruch: „Wir sitzen alle in einem Boot“ wird erlebbar, ein reales Wir-Gefühl kann entstehen. Zudem ist es in diesem Rahmen möglich, allen Mitarbeitern zeitgleich etwas mitzuteilen und mit allen an dem Thema / den Themen zu arbeiten, die im Brennpunkt des Interesses stehen. Damit ein derartiger Prozess gelingt, muss dieser sehr genau geplant und sehr professionell durchgeführt werden. Die Gestaltung eines derartigen Veränderungsprozesses bedarf daher eines erfahrenen Prozessberaters oder „BusinessModerators“ wie wir sagen. Das Arbeiten mit (sehr) großen Gruppen ist in der Moderation nichts Neues. Trotzdem wird diese spezielle Form des Moderierens immer wieder neu durchdacht und thematisiert und es werden Standardabläufe empfohlen. Die bekanntesten Ansätze sind hierzu sicherlich die Future Search Konferenz (nach Marvin Weisbord), die RTSC-Konferenz (nach Kathleen Dannemiller) und die Open Space Konferenz (nach Harrison Owen).
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