Antworten:
Oft wird die Zahl der jährlichen Patent-Anmeldungen eines Unternehmens hierfür als Maßstab genommen. Und Marketing-Aktionen benutzen diese Zahl gerne zur "Untermauerung" einer bestimmten Absicht.
Das greift jedoch zu kurz, ist einfallslos und irreführend bis falsch. Das läßt sich beweisen:
1. Die Zahl der Patent-Anmeldungen sagt überhaupt nichts darüber aus, ob alle Anmeldungen auch zu Patenten führen.
2. Die Zahl der Patent-Anmeldungen sagt nichts darüber aus, wieviele Patente für Innovationen tatsächlich genutzt werden.
3. Die Zahl der Patent-Anmeldungen sagt nichts darüber aus, ob eine Neuerung am Markt Erfolg hat, was definitionsgemäß ein Muß-Kriterium für eine Innovation ist.
4. Die Zahl der Patent-Anmeldungen sagt nichts darüber aus, welche Anmeldungen der Vermarktung dienen sollen und welche nur zum Zweck der Wettbewerbsbehinderung getätigt wurden.
5. Die Zahl der Patent-Anmeldungen sagt bestenfalls etwas über das Kreativitäts-Potential des Unternehmens. Kreativität ist aber nicht gleich Innovation.
Die Innovationskraft eines Unternehmens beruht - wie bereits 2009 im "Terminologie-Handbuch Innovation" dargestellt - auf ganz anderen Eigenschaften; nämlich auf
Innovations-Bereitschaft
wie Innovationskultur, Innovations-Klima, Führungsstil, Risikobereitschaft
Innovations-Fähigkeit
wie Kreativität, Trend-Sensibilität, Marktgespür, Methodenwissen, Organisationsflexibilität
(Projektarbeit, Teambildung etc.)
Innovations-Möglichkeiten
wie Ressourcen an Personal (Wissen, Erfahrung), Sach- und Finanzmitteln, Technologie-Know-how.
Neu hinzugetreten sind seitdem:
Kenntnisse über die Verarbeitung großer Datenmengen einschließlich KI und die neuesten theoretischen und praktischen Erkenntnisse darüber, wie Innovation "funktioniert" bis hin zum Verständnis des "Innovator´s Dilemma".
Denn Kraft muß nicht nur da sein, man muß sie auch effizient und effektiv anwenden können
um Erfolg zu haben.
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Innovation ist die Umsetzung von Ideen in geschäftliche Erfolge. Voraussetzung dazu ist eine Unternehmenskultur die auch aus Fehlern lernt und "best-perfomer" anzieht. Kreative Köpfe brauchen Freiheit in der Gestaltung und Umsetzung.
Eine erfolgreiche Innovation ist, wenn – ausgehend von einem Problem, von einem Kundenbedürfnis, einer Chancensuche oder auch nur einem Spontaneinfall – etwas Neues initiiert und verwirklicht und dann vom Markt angenommen wird
Gemessen wir die Innovationskraft an der Monetarisierung der realisierten Innovationen. Das können auch Verbesserungen sein an bestehenden Produkten und Dienstleistungen.
Sparringspartner für Entscheider denkstelle unternehmensentwicklung Paphos
Die Innovationskraft eines Unternehmens kann gemessen werden anhand der Anzahl der ausgeführten Experimente pro Zeiteinheit. „Experimente“ bezieht sich auf entworfene und am Kunden getestete Dienstleistungen und Produkte.
Die große Herausforderung besteht darin, eine Kultur der Bereitschaft und Befähigung zum Durchführen einer hohen Anzahl an Experimenten anzubieten.
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