Welche Vorteile hat eine Zusammenarbeit zwischen Start-ups und mittelständischen Unternehmen?

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Antwort von Karl H. Jaquemot .
Inhaber Betriebsberatung Jaquemot Aachen

"Voneinander lernen" ist das Stichwort. Start-Ups suchen häufig Unternehmen, die für ihre Aufgabe bereits eine best-practice-Vorlage geben. Unternehmen nutzen den frischen Wind der Start-Ups, um eingefahrene Strukturen v.a. im immer schnelleren (auch dem digitalen) Wandel der Zeiten in Frage stellen zu lassen und von den innovativen Ideen der Start-Ups zu profitieren.

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Antwort von Uwe Weinreich .
Founder Berlin

Startups und mittelständische Unternehmen haben sehr unterschiedliche Voraussetzungen und Stärken. Die große Stärke von Startups besteht darin, dass sie sehr innovationsfreudig sind, agil arbeiten und damit innerhalb kurzer Zeit neuartige Lösungen entwickeln können, die etablierten Unternehmen manchmal nur schwer gelingen. Die Schwierigkeiten von Startups beginnen, wenn es darum geht, eine Produktion aufzusetzen und die Lösung zu vermarkten. Genau an dieser Stelle besitzen mittelständische Unternehmen ihre Stärken. Sie sind erfahren darin, saubere, sichere und effiziente Prozesse aufzusetzen, stabile Kundenbeziehungen zu pflegen und Produkte auch in schwierigen Märkten an den Mann zu bringen.

Eine Zusammenarbeit von mittelständischen Unternehmen mit Startups kann immer dann sinnvoll sein, wenn das innovative Potenzial von Startups und die wirtschaftliche und prozessuale Stärke von Mittelständlern eine sinnvolle Kombination ergeben. Dabei müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Die Kooperation muss fair sein: die oftmals überlegene wirtschaftliche Stärke eines mittelständischen Unternehmens darf nicht dazu führen, dass Startups über den Tisch gezogen werden. Geschieht das, ist der Ruf des Unternehmens schnell gefährdet und es wird künftig schwer, neue Kooperationspartner zu finden. Einer Kooperation sollte daher im Vorfeld genügend Raum für eine klare vertragliche Regelung gegeben werden und auch die persönlichen Beziehungen sollten eine belastbare Stufe erreichen.
     
  • Die Agilität und Kultur eines Startups darf nicht durch komplexe Regulatorien aus dem mittelständischen Unternehmen bedroht werden. Werden Startups den Vorgehensweisen und Berichtsstrukturen klassischer Unternehmen unterworfen, kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass die innovative Kraft – und damit das wesentliche Merkmal weswegen die Kooperation eingegangen wurde – verloren geht.
     
  • Gemeinsames Lernen muss möglich sein. In meiner Praxis habe ich erlebt, dass Kooperationen zwischen mittelständischen Unternehmen und Startups besonders dann fruchtbar werden, wenn beide Seiten mit gewisser Neugier und Offenheit für gemeinsames Lernen in die Kooperation starten. Wird es dagegen nur eine reine Kunden-Lieferanten-Beziehung, können daraus zwar durchaus Vorteile entstehen, sie entfalten aber nicht die Visionäre und marktverändernde Kraft, die vielleicht möglich gewesen wäre. Offenheit für gemeinsames Lernen entfaltet in der Regel auch eine kulturverändernde Wirkung auf beide Unternehmen.
     
  • Startup und mittelständisches Unternehmen müssen strategisch zusammenpassen. Leider gibt es immer wieder Kooperationen, die fruchtlos wieder beendet werden. Häufig liegt es daran, dass das, was das Startup entwickelt, nicht oder nicht genug in die Strategie des mittelständischen Unternehmens passt. Gegebenenfalls driften beide Unternehmen über die Zeit weiter auseinander, anstatt Synergien zu entwickeln. Das kann ein schleichender Prozess sein. Daher sollten beide Seiten frühzeitig klären, inwiefern die Ergebnisse der Kooperation für beide Partner langfristig im bestehenden oder neuem Geschäft fruchtbar werden.

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Antwort von Heinz-Jürgen Boeddrich .
Inhaber B&C International Innovation PowerDevelopment, Taichung, Taiwan Bacharach /Taichung Taiwan

Mittelständische Unternehmen haben sich in der Regel - wenn sie erfolgreich sind - organisatorisch und strukturell sehr gut organisiert, um Skalierungseffekte bei Ihren Produkten oder Dienstleistungen zu realisieren. Wie man das erreicht, können Start-Ups von dem Mittelständlern lernen.

Die Start-Ups sind in der Regel agiler und offener hinsichtlich Neuerungen und Innovationen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Sie andererseits weniger strukturiert und somit freier und erfolgreicher beim Erkennen neur Chancen sind. Manchmal auch eben etwas chaotischer. Bei Mittelständlern ist das häufig bereits etwas in Vergessenheit geraten.

Durch eine Zusammenarbeit können für beide neue Impulse hinsichtlich der Erfolgsfaktoren Skalierung und Verstetigung des Geschäftes einerseits sowie hinsichtlich neuer, frischer Ideen und Innovationen andererseits geweckt werden.

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