Wie identifiziert und analysiert man seine Stakeholder?

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Antworten:

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Antwort von Dr. Renate Birgmayer .
Geschäftsführerin THINKPäd Consulting Bad Wimsbach-Neydharting

Diese Frage ist in unserer schnelllebigen und komplexen Zeit von immer größerer Bedeutung. Wir benützen dafür Methoden den komplexen Denkens - abhängig von der Größe des Unternehmens und der Branche gehen wir sowohl mit analogen Methoden vor (z.B. Helikopterdenken oder auch Ebenen eines Systems nach Frederic Vester) oder computerunterstützt mit dem Tool HERAKLIT.

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Antwort von Dr. Zarmina Penner .
Inhaber Wiesbaden

Grundsätzlich ist ein Stakeholder jemand, der ein Interesse an dem hat, was Sie tun, wie Sie es tun und was das Ergebnis Ihres Tun ist. Ein Einzelner oder eine Gruppe. (SpringerLink, Origin of Stakeholder, https://link.springer.com/chapter/10.1057%2F9781137355850_2).

Mein Vorgehen ist wie folgt:

Ich frage zunächst nach den Schlüsselpersonen und den Meinungsbildnern im Kontext meines Klienten im Unternehmen. Das sind erfahrungsgemäß 12-15 Personen. Dann frage ich diese Personen, ob wir jemanden vergessen haben. Die Liste wird dann ca. 20 Personen stark.

Bei Geschäftseinheiten, die Marktangebote haben, inkludiere ich darüber hinaus die wichtigsten Kunden und Kundengruppen im Markt.

Die Gesamtliste kann man dann qualifizieren, priorisieren und in Gruppen nach Wichtigkeit einteilen. Die Qualifizierung ist je nach Thema und Kontext unterschiedlich. Der gesunde Menschenverstand ist dort ein guter Ratgeber.

Wenn man mehr als ca. 30 Personen zu berücksichtigen hat, ist es ein Hinweis, dass etwas im Informationsfluss und in der Kommunikation in dem betreffenden Kontext nicht stimmt.

Um den Überblick nicht zu verlieren ist eine visuelle Darstellung wie ein Mind Map oder Bubble Chart parallel zu der Liste hilfreich. Damit kann man auch das Analyseergebnis besser kommunizieren.

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Antwort von Karl H. Jaquemot .
Inhaber Betriebsberatung Jaquemot Aachen

Um die Antwort meiner Vorrednerin zu konkretisieren, die sagt: " Stakeholder ist jemand, der ein Interesse an dem hat, was Sie tun, wie Sie es tun und was das Ergebnis Ihres Tun ist."

Ihr Job: identifizieren Sie diese Interessensgruppen, indem sie diese benennen, ggfls. danach, welche konkrete Rolle sie spielen. Analysieren Sie dann, welches Interesse sich dahinter verbirgt (Gewinnoptimierung, Umsatzsteigerung, Kostensenkung, Produktdiversifikationen, Prozessveränderungen, hohe Mitarbeiterzufriedenheit, ..., ...). Untersuchen können Sie auch, in welchen Kennzahlen oder Messzahlen eine Ergebnisbewertung durch die Stakeholder erfolgt. Je SMARTer (Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realistisch, Terminiert) solche teilweise divergierenden Ziele definiert sind, desto genauer finden sie ihren Niederschlag in solchen messbaren Werten. Und wenn Sie es noch psychanalytischer haben wollen: Befragen und analysieren Sie die Motive dieser Interessengruppen: Was treibt sie an? Was für Motive haben sie? Mit wem entstehen evtl. Konflikte? Gibt es formale Interventionsmöglichkeiten, ggfls. durch Umgestaltung von Geschäftsprozessen? Ist eine Mediation sinnvoll u./o. möglich?

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