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Innovation ohne Menschen? Milde formuliert: wie soll das funktionieren?
Innovation hat in erster Linie nichts mit Technologie zu tun, sondern damit, aus bestehendem Wissen und vorhandenen Fähigkeiten Neues zu schaffen.
Innovationsprozesse sind deshalb in erster Linie immer Prozesse, in denen Menschen im Zentrum stehen (müssen). Denn dort sind Wissen und Fähigkeiten zu Hause.
Deshalb ist es enorm wichtig, unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichem Wissen und unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenzubringen. Denn erst diese Unterschiedlichkeit erzeugt auch unterschiedliche Perspektiven. Und genau diese sind entscheidend, wenn es darum geht Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten, um Neues schaffen zu können. Stichwort: "Out of the box".
http://www.blueformance.com/de/loop-creating
Patrick Halek
In dieser Allgemeinheit bleibt offen, auf welche Prozessmodelle sich diese Frage konkret bezieht. Prozessmodelle im Management-Bereich, die ohne den Menschen auskommen, scheinen mir allerdings generell unbrauchbar. Methoden wie etwa das Design-Thinking, das man sehr wohl dem Innovations-Management zuordnen kann, richten das Denken ganz bewusst vor allem an Kunden-/Benutzerbedürfnissen aus und erreichen damit hervorragende Ergebnisse.
Das kommt ganz darauf an, welches Modell betrachtet wird. Z.B. bei Christensen's Jobs-to-Be-Done Theorie, aber auch anderen seiner hervorragenden Arbeiten, ist das sehr wohl der Fall. Auch andere Modelle beruecksichtigen den Human Factor. Wichtig aber auch ist die exakte Klaerung dessen, was genau mit Prozess gemeint ist,
Was die Unklarheit der gemeinten Prozessmodelle angeht, kann ich meinen Vorrednern nur beipflichten. Ansonsten sind Prozessmodelle/- beschreibungen oft abstrakte Darstellungen von Abläufen, die den Menschen selbst nicht explizit erwähnen, selbst wenn seine Ansprache vielleicht sogar das Ziel des Modells ist. Hier muss man differenzieren und sich an die analytisch-akademische Sicht der Dinge gewöhnen. Ich sehe es aber auch so, dass ohne den Menschen all das weder funktioniert noch Sinn macht.
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Die Frage müsste nach meinem Verständnis genau andersherum formuliert werden: An welcher Stelle im Innovationsprozess (IP) kann der Mensch ersetzt werden?
Der Mensch ist letztendlich die treibende Kraft. Wenn der Mensch im IP als Subjekt (also demjenigen, der ihn durchführt/lebt) definiert wird, dann ist der Empfänger/Nutzer der Innovation das Objekt, und nach meiner Erfahrung ein Mensch.
Auf dem Weg zwischen Innovation (Subjekt) und dem von der Innovation Profitierenden (Objekt) finden in der Regel Veränderungen/Verbesserungen in den Produkten, Prozessen und Geschäftsmodellen sowie beim Personal statt.
Menschen schaffen/kreieren/entwickeln also Innovationen für Menschen zur Steigerung deren Nutzens in finanzieller, zeitlicher, mengenmäßiger und qualitativer Hinsicht.
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Der Mensch ist kein Element in einem Prozess, sondern Führer, Gestalter und Entwickler des Prozesses und deren Inhalte. Die Modelle des Innovationsmanagements sind keine automatisierten Modelle, sonder beschreiben lediglich die Inhalte und den Ergebniszustand. Gerade in den agilen Modellen wie Design Thinking ist der Mensch als Nutzer/Kunde klar aufgeführt (z.B. im Empathie-Modell).
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