Warum ist die Akzeptanz von gebraucher Software sehr niedrig?

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Antworten:

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Antwort von Diethelm Dahms .
Geschäftsführer Speech & Phone GmbH Berlin

Den Begriff "gebrauchte Software" fass ich in zwei Aspekte.

  1. Verkauf vorhandene Software und Übertragung der Lizenz
  2. Nutzung seit langem vorhandener Software

Zu Punkt 1

  • Hier sind genügend Antworten bereits gegeben.
  • Die Nutzung von Software ist üblicherweise eine nicht übertragbare Lizenz.
  • Das reduziert den Anreiz, Software zu verkaufen.

Zu Punkt 2

  • Software veraltet schnell. Gerade ist deutlich geworden, wie schnell und auch, wie einfach es sich manche Anbieter machen. Der Rathaus-Hack: http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2017-11/rathaus-gemeinde-daten-ratsinformationssystem-hack
  • Ich kenne jemanden, der seit Jahren AmiPro genutzt hat und damit glücklich war. Das war ein umsichtiger Mensch und für den Einsatz in einem Unternehmen ist das nicht empfehlenswert. Hier sind die Möglichkeiten des Angriffs.
  • Software, die nicht mehr im Support ist, kann für den alltäglichen Einsatz - egal ob im Büro oder zuhause - nicht mehr eingesetzt werden.

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Antwort von Jürgen Osterberg .
Geschäftsführer 30 doradus media design gmbh Monheim am Rhein

Vermutlich weil die Lebensdauer einer Software eher kurz sind und man befürchtet, veraltete Programme zu übernehmen, die nicht mehr oder nicht mehr lange lauffähig sind. Wenn Lizenzen veräußert werden, sollte man m. E. darauf achten, dass mit diesen ein Update/Upgrade auf die aktuellste Version möglich ist.

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Antwort von Andreas Barthel .
Director connexxa Services Europe Ltd. Frankfurt am Main

Die Akzeptanz von gebrauchter Software ist immer noch von den Klagen der Hersteller geprägt. Insofern besteht eine gewisse Rechtsunsicherheit immer noch. Gerade größere Unternehmen wollen dieses Risiko nicht eingehen. Ein weiterer Punkt ist das "Auf" und "Ab"-treten von Anbietern die das Thema nicht gerade Marketing technisch leicht machen.

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Antwort von Dr. Mark Noetzold .
Vorstand OPTURE AG Zürich-Zollikon

Die Akzeptanz gebrauchter Software ist m.E. NICHT niedrig. Im Gegenteil, wenn es sich um eine Standard-Softwarelösung handelt, die bereits im Markt etabliert ist, besteht sehr hohe Akzeptanz. Die Gründe dafür sind hohe Stabilität, günstige Preise, geringer Wartungsaufwand, einfache Implementierung und hohe Anwenderfreundlichkeit. Wenn allerdings mit gebrauchter Software. Im Gegensatz zu fast allen anderen Produkten nutzt sich Software nicht ab. Kunden, die gebrauchte Software kaufen, erhalten exakt dasselbe Produkt wie der Erstkäufer – nur zu deutlich günstigeren Konditionen. Selbstverständlich spielt das ALTER der Software und deren Aktualität ein wesentliche Rolle bei der Kaufentscheidung und für die Akzeptanz beim Käufer. Viele Grüsse, Mark Noetzold

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Antwort von Dr. Jörg Hahn .
Geschäftsführer adisoft systems GmbH & Co. KG Berlin

Kauf von Software (schnellen Entwicklungszyklen unterworfenes, virtuelles Wirtschaftsgut) zielt typischerweise auf die jeweils aktuelleste Version der Software. Gebrauchte Software erfüllt diesen Anspruch meist nicht, und die ggf. erforderlichen Updates/Upgrades der Software sind dann wieder in den meisten Fällen kostenpflichtig. So dass sich ein Kauf gebrauchter Software nicht rentiert.

Darüber hinaus gibt es in vielen Fällen die rechtlichen Unsicherheiten, ob der Widerverkauf auch entsprechend den Lizenzbedingungen des Herstellers erfolgt.

In einigen (wenigen) Fällen sind sogar Bindungen der Software an spezifische Hardware definiert - Einmalinstallation und Verknüpfung mit entsprechenden Maschinenmerkmalen. Hier ist ein Einsatz gebrauchter Software normalerweise gar nicht möglich.

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Software unterliegt einem hohen Wandel durch Wartung und Pflege. Sicherheit-Updates können oft nur für neuere und neuste Releases der Software bezogen werden.

Zusätzlich schützen sich SW-Hersteller oft über ausschließlicher Nutzungsübertragung bzw. Lizensierung, die eine weitere Veräusserung verhindern soll.

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Antwort von Ulrich Hambuch .
Principal Consultant / Freelancer Ulrich Hambuch - info.genesis Unternehmensberatung Troisdorf

Ich vermute, daß sich viele Menschen

a.) Der Möglichkeit legal gebrauchte Software zu nutzen nicht bewusst sind.

b.) Software häufig als kostenfreie Beigabe zur Hardware begriffen wird.

c.) Die Innovationszyklen bei Software so kurz sind, daß die Verwendung von "älteren Versionen" für viele Anwender keine Option darstellt. (Die Gleichung Neu=Besser überwiegt hier gegenüber  einer nüchternen Betrachtung von Anforderungen und Funktionsumfang)

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Foto von Christoph Groß
Antwort von Christoph Groß .
Geschäftsführer Supply Chain Competence Center München

a.) Bei "Standardsoftware" z.B. im ERP Bereich gibt es viele unterschiedliche Versionen. Selbst wenn der Anbieter den Kauf anerkennt, wie bekommt man dann die neueste Software? Zahlung einer Updategebühr? Wird der Wartungsvertrag auch übernommen? Alles nicht geregelt.

b.) viele Anbieter schließen den Weiterverkauf in den AGBs aus. Egal ob legal oder nicht

c.) es gibt keine allgemeine gültigen Regeln oder Gesetze die Sicherheit in solch ein Geschäft bringen

d.) Anbieter wollen lieber neue Aufträge machen als sich um "alte" Software zu kümmern und schüren deswegen gerne die Unsicherheit oder machen die Hürden einfach zu hoch

Fazit: erst wenn Anbieter auf den "Geschmack" kommen, dass man auch so an neue Kunden kommt wird eine einfache Regelung möglich sein.

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Antwort von Miguel Martin Calle .
Vorstand Rellingen

Aus meiner sicht liegt das Problem an der weit verbreiteten mangelden Information der Beteiligten über die aktuelle Rechslage in diesem Bereich und zweitens an der fehlenden Transparenz im Angebot.

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Foto von Volker Lopp
Antwort von Volker Lopp .
Inhaber Lopp – OptimierungsManagement Montabaur

Die Beschaffung von Software ist (leider) sehr komplex. Die Hersteller geben sich viel Mühe, die Nutzungsbedingungen immer wieder zu ändern und einzugrenzen bzw. einzuengen. Viele Unternehmen sind mit diesem Vorgang schon ziemlich gefordert bzw. oft auch überfordert, so dass viele Unternehmen falsch lizensiert sind. Mal sind es zu viele, mal zu wenige Lizensen und mal einfach die Falschen.

Sich jetzt auch noch auf das Feld Gebraucht-Software zu wagen, Bedarf also entweder einer großen Unbekümmertheit oder einer sehr genauen Kenntnis. Beides ist oft nicht gegeben, womit die Erklärung für die niedrige Akzeptanz von Gebraucht-Software relativ klar ist.

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Antwort von Frank Täffner .
BVMW Kreisgeschäftsführer Limburg-Weilburg, Hochtaunuskreis HGFT Handelsvertretung Frank Täffner UG (haftungsbeschränkt) Waldbrunn (Westerwald)

Ich wurde häufiger angefragt, gebrauchte Software zu verkaufen. Ohne mir genau diese Frage zu stellen habe ich immer abgelehnt.
Meiner Meinung nach, hat das Wort gebraucht auch etwas von alt in sich. Und im Falle einer Software will ich immer auf dem neuesten Stand sein.

Hier sollte im Rahmen des Marketings mal ein anderer Ansatz erfolgen, wie: Researched Lizenzen oder ähnlich.

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Antwort von Heinrich Hess .
Geschäftsführer HGH Innovation GmbH München

Es besteht immer noch eine gewisse Rechtsunsicherheit. Auch handelt es sich bei manchen Produkten um Raubkopien, die illegal als Gebrauchtsoftware in den Handel kommen. Manchmal sind auch Education-Lizenzen im Markt, die zu besonders günstigen Konditionen erworben wurden und dann an Unternehmen verkauft werden.

Nach unserer Erfahrung werden Lizenzen gebrauchter Software häufig nur in sehr großen Stückzahlen verkauft, was den Erwerb für uns als kleineres Unternehmen uninteressant macht.

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Antwort von Dr. Jörg Czekalla .
Geschäftsführer Katla GmbH Magdeburg

Gebrauchte Software - und hier rede ich von lizenzpflichtiger Software - hat folgende Eigenschaften:

  • sie ist bereits älteren Datums
  • sie basiert womöglich auf einer Entwicklungs- oder NFR-Lizenz
  • kommt aus Nicht-Hersteller-Quellen (Insolvenzen / Aufkäufen)

Diese Eigenschaften bedingen eine gewisse Angst oder zumindest Vorbehalte für eine Kaufentscheidung.

Risiken beim Kauf könnten sein:

  • Verkäufer könnten bereits installierte Lizenzkeys in Umlauf bringen (e-bay-Verkäufe)
  • Der Support durch den Hersteller wurde eingestellt
  • Das neue Betriebssystem und die Treiber unterstützen meine gekaufte gebrauchte Software nicht (mehr).
  • Gewährleistung durch den Verkäufer ist nicht gegeben
  • Ohne Umverpackung mit Lizenzlabel und Hologramm befinde ich mich rechtlich nicht im Besitz der Lizenz, da ich keine physische Repräsentation der Lizenz besitze. Ich riskiere einen Lizenzverstoß.

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Antwort von Hans-Dieter Stangl .
Geschäftsführer go-to-market.de München

man möchte gerne eine einzigartige Lösung für die speziellen Ansprüche, die fast jeder Anwender glaubt zu haben. Dazu kommt die scheu vor juristischen Auseinandersetzungen und Support des Herstellers im Krisenfall

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Antwort von Frank W. Holliday .
Principal Consultant für Datenschutz & Informationssicherheit Holliday Consulting Otzberg

Nun gebrauchte Software zeichnet sich durch ein gewisses Alter aus. Die Bedienungsoberfläche und deren Mechanismen können veraltet sein. Wenn diese gebrauchte Software Ihre Bedürfnisse doch voll abgedeckt, warum nicht?
Aber die Risiken dabei müssen im Auge behalten, um mal einige zu benennen:
- Wie können Sie prüfen, dass die Software keinen Schadcode enthält?
- Befindet sich die gebrauchte Software zumindest für Sicherheitsaktualisierungen noch im
  Update-Zyklus des Herstellers? Wie lange noch?
- Kann die Übereignung dieser Software an Sie ohne Friktionen mit dem Hersteller
  herbeigeführt werden?
- Wie stellen Sie eine Ablösung der alten Software sicher, wenn die 
  Sicherheitsaktualisierungen dann tatsächlich auslaufen?

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Antwort von Alexander Kümmel .
Objekt- und Büroverwalter Limburg an der Lahn

Herstellerseitig: Die Rechteverwaltung bei den Herstellern wird wesentlich aufwendiger in der Beurteilung der Rechtskonformität des Einsatzes am individuellen Arbeitsplatz. Seitens des Erwerbers besteht keine Sicherheit über die Exklusivität der Zugangsrechte. Das Sicherheitsniveau wird dadurch signifikant abgesenkt.

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