Warum ist Unternehmenskultur für den Erfolg eines Unternehmens so wichtig?

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Antworten:

Foto von Bruno R. Bandenburg
Antwort von Bruno R. Bandenburg .
Vorstand im Ruhestand EuroConsult Bandenburg Köln

Eine positive Unternehmenskultur, eine auf gegenseitiger Achtung basierende Diskussionskultur, ein auf gemeinsamen Werten aufbauendes Ziel, siehe auch Betr.VG § 2 (1), ist ein anerkannt erfolgreicher Weg zur effizienten Zusammenarbeit. Dazu gehört, daß Probleme offen angesprochen und sachlich - konstruktiv gelöst werden. Das dazu benötigte Instrumentarium muß erarbeitet werden. Die dafür investierte Zeit rentiert sich über die Zeitersparniss durch die wegen der positive Motivation schnelleren Denkabläufe. 

Die positive Unternehmenskultur = positive Motivation der Mitarbeiter ermöglicht auch die nicht im Rampenlicht stehende Mitarbeiter zu ermutigen ihre Sicht der Dinge und Denkansätze zur Diskussion zu stellen. Diese Stillen sind meist nicht so in sich selbst verliebt wie die umjubelten Stars. Sie sehen die Dinge häufig ausgewogener, frei von direktem persönlichen Nutzen. Damit  können bei einem auf Innovation und aktive Mitarbeit angewiesenes Umfeld auch die Ideen der weniger strahlenden Kollegen zum Tragen, die nun weniger Bedenken haben sich zu blamieren.  Das Wissen der stillen Denker ist eine häufig nicht genutzte Resource. Das gemeinsame von gegenseitiger Achtung getragen Denken und Handeln verkürzt die Reaktionszeiten und kann so zu einem Wettbewerbsvorteil werden.

Eine positive Unternehmenskultur / Motivation ist vergleichbar mit einer Welle, die die Dinge zusammenhält und auf natürliche Weise erfolgreich voranbringt.

 

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Antwort von Sabine Hauswirth .
Inhaberin Sabine Hauswirth Consulting Rosenheim

Zunächst einmal stellt sich die Frage danach, was man unter Kultur verstehen will und dann, was man unter Unternehmenskultur einordnen möchte.

Wenn man der Definition von Wikipedia folgt, dann kommt Kultur aus dem Lateinischen und bedeutet

"‚Bearbeitung‘, ‚Pflege‘, ‚Ackerbau‘ (...)" und "bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Dagegen bezeichnet Helman[1] mit Kultur einen engeren Begriff, nämlich ein System von Regeln und Gewohnheiten, die das Zusammenleben und Verhalten der Menschen leiten.

Nach der weitergefassten Definition sind Kulturleistungen alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials, wie in der Technik, der Landwirtschaft oder der bildenden Kunst, aber auch geistige Gebilde bzw. „Subkulturen“[2] wie Musik, Sprachen, Moral, Religion, Recht, Wirtschaft und Wissenschaften." Soviel zur Begrifflichkeit von Kultur nach Wikipedia.

Doch damit haben wir ja dann auch schon eine gut gefasste Definition für Unternehmens-Kultur: überall da, wo bearbeitet, gepflegt, ausgebildet und im weitesten Sinne 'Ackerbau' betrieben wird und um es im Sinne Voltaires zu sagen in der Figur des Candide, geht es um 'Cultiver son jardin', also den eigenen Garten kultivieren. Und wenn wir die weitergefasste Definition von Kulturleistungen in einem Unternehmen anschauen, könnten wir wieder Wikipedia bemühen und im übertragenen Sinne formulieren, dass es sich hier um die Umgestaltung von Materialien und im eigentlichen Sinn um Ressourcen (Zeit, Material, Rohstoffe, Mensch, Technik usw.) handelt.

Also übersetzt: dort wo gepflegt, gehegt, gewässert und mit Material und Ressourcen im weitesten Sinne pfleglich umgegangen wird, wird Unternehmens-Kultur betrieben. Dort, wo das nicht geschieht, wird reiner Raubbau mit Ressourcen dank fehlender Hege und Pflege betrieben.

Dort wo also Unternehmenskultur betrieben wird, werden Fürsorge und positive Leistungen erbracht. Das schafft gute Rahmenbedingungen für Motivation, Gesundheit und Zuversicht von Mitarbeitern. Damit wird zudem die gesunde Basis einer gesunden Zukunft des Unternehmens geschaffen. Dort, wo Unternehmenskultur nicht als wichtig erachtet wird, wird auf reinen Raubbau im reinen Shareholder-Value-Gedanken oder selbst nicht einmal das betrieben: es ist Unternehmenskultur, die keine ist. Und da Kultur immer Bestandteil einer Gesellschaftsordnung ist, müsste man nun nochmals den Bogen schlagen: dort wo keine Unternehmenskultur herrscht, ist das Unternehmen nicht Bestandteil einer Gesellschaftsordnung, die Fürsorge oder sozial heißt. Sie ist nicht einmal Gesellschaft, zumindest der Definition von Gesellschaft im soziologischen Sinne. Denn im soziologischen Sinne ist Gesellschaft "eine durch unterschiedliche Merkmale zusammengefasste und abgegrenzte Anzahl von Personen, die als sozial Handelnde (Akteure) miteinander verknüpft leben und direkt oder indirekt sozial interagieren." (Quelle Definition: Wikipedia).

Ich denke, damit ist die Antwort klar, warum Unternehmenskultur so wichtig ist in den Unternehmen: Erfolg folgt, wenn Kultur, Motivation, (Potenzial-)Entwicklung und Spaß in den Dingen steckt. Also wo auch gewässert, gehegt und gepflegt wird. Ansonsten ist es keine wirkliche Kultur.

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Foto von Prof. Dr. Andreas Suchanek
Antwort von Prof. Dr. Andreas Suchanek .
Inhaber des Dr. Werner Jackstädt-Lehrstuhls für Wirtschafts- und Unternehmensethik Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik e.V. Lutherstadt Wittenberg

Unternehmenskultur entspricht nach außen der Reputation, d.h. wenn man als verlässliches, glaubwürdiges, vertrauenswürdiges Unternehmen wahrgenommen werden will, müssen intern die Bedingungen dafür geschaffen und die entsprechenden Werte gelebt werden; letzteres ist das, was als Unternehmenskultur bezeichnet werden kann. Da jeder Stakeholder lieber mit einem vertrauenswürdigen Unternehmen zusammenarbeitet als mit einem, dem man nicht vertrauen kann, ist eine gute Unternehmenskultur ein asset.

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Foto von Gerhard Schlick
Antwort von Gerhard Schlick .
Inhaber CONSILIUM Collegium Fellbach

Jedes soziale Gebilde (Firma, Organisation, Gruppe, Klub etc.) hat "eine" Kultur; bewußt / unbewußt / geschrieben / ungeschrieben. U. U. wird sie weder nach innen noch nach außen strukturiert kommuniziert.

Unter Unternehmenskultur versteht man die Gesamtheit von Normen, Wertvorstellungen und Denkhaltungen, die das Verhalten der Mitarbeiter aller Stufen und somit das Erscheinungsbild eines Unternehmens prägen.

Unternehmenskultur ist die Summe von Teilkulturen wie: Führungskultur, Organisationskultur, Kreativitäts- und Innovationskultur, Projektkultur, Kommunikations- und Informationskultur, Konflikt- und Fehlerkultur, Belohnungs- und Sanktionskultur, Team- und Gruppenkultur. Alle müssen aufeinander abgestimmt / kompatibel sein.

Ohne Unternehmenskultur wirkt ein Unternehmen nach innen und außen diffus bis wolkig. Niemand kann damit etwas anfangen; alles scheint unklar.  Ein Unternehmen mit Kultur erscheint dagegen als klar und konkret. Allerdings entsteht eine positive und starke Unternehmenskultur nicht von selbst. Sie muß fußen auf der Geschichte des Unternehmens / des Unternehmers, auf den spezifischen Besonderheiten und seinem Umfeld. Sie muß die Vision des Unternehmens wiederspiegeln, sie soll die Mitarbeiter einbinden und begeistern. Sie muß realisierbare Ziele vorgeben und sagen, warum und wie man sie erreichen will. Und weil kein Unternehmen "allein" auf der Welt ist, muß die Unternehmenskultur auch die anderen Akteure einbeziehen; in erster Linie die Kunden und deren Nutzen, aber ebenso die Aktionäre, die Lieferanten, die Nachbarn und die Ortsgemeinde, also alle Stakeholders. 

Eine derartige Unternehmenskultur garantiert zwar nicht den Erfolg, weil noch Vieles Andere dazu gehört, aber sie ist eine sehr gute und äußerst wichtige Voraussetzung. Sie hat keine Ewigkeitsgarantie, sondern muß behutsam und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das ist harte Arbeit!

 

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Antwort von Klaus Steinseifer .
Inhaber Die Steinseifer-Seminare Hemmingen

Unternehmenskultur ist ein sehr dehnbarer und Begriff. Was ist Unternehmenskultur? Können Sie Ihrem Unternehmen eine Kultur überstülpen? Nein können Sie nicht! Beschäftigien Sie sich mit Ihrem Unternehmen und Ihren Inhalten und Aufgaben Ihres Unternehmens, mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dann können Sie die Unternehmenskultur erfolgreich einbinden.

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Antwort von Wolf Reiner Kriegler .
Gründer und Geschäftsführer DEBA Deutsche Employer Branding Akademie Berlin

Motivation kommt immer von Identifikation. Die entsteht, wenn sich Menschen mit Kultur und Identität der Firma identifizieren. Eine schöne Studie zum Zusammenhang zwischen Identifiaktion mit der Kultur und Leistungsbreitschaft sowie wiederum mit Unternehmenserfolg finden Sie hier:

„Mehr als 30% der Unterschiede im Unternehmenserfolg werden durch die Unternehmenskultur, insb. die Identifikation der Mitarbeiter, bestimmt.“

Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Arbeit: „Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland“, 2008

Employer Branding setzt bei der Unternehmenskultur an. Auf ihrer Grundlage, ergänzt durch die Sollperspektive des Top-Managements, positioniert sich das Unternehmen als Arbeitgeber. So entstehen Arbeitgebermarken, die echte Identifikationsangebote nach innen sind. Sie stärken damit Identifikation und somit Leistungsmotivation. Nach außen in den Arbeitsmärkten schenken Sie Orientierung darüber, ob jemand in diese spezifische Unternehmenskultur passt oder nicht.

Beste Grüße

Reiner Kriegler

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Antwort von Marc D. Sommer .
Dozent PFH Private Fachhochschule Göttingen Emmendingen

Um ein Unternehmen im möglichen Kundenkreis und Publikum bekannt zu machen können drei Wege zum Einsatz kommen. Neben dem Marketing und der Unternehmenskommunikation wird das Image des Unternehmen noch durch die Unternehmenskultur geprägt. Unternehmensextern kann das Leitbild auch hiermit entscheidend kommuniziert werden. Es wird auch die Frage beanwortet; wie wird im Unternehmen mit einem Produkt gearbeitet und auch von wem wird es bearbeitet.

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