Antworten:
Es ist die klassische Frage danach, wo das Unternehmen in 10, 15 oder 20 Jahren stehen soll. Zunächst auf der Produkt-, Service- und Marktseite. Auf welchen Märkten sollen künftig welche Produkte und Services angeboten werden? Welche zusätzlichen Kompetenzen, Entwicklungen und Investitionen werden dafür benötigt? Darüber hinaus die Frage nach einer möglichen Nachfolgethematik. Wann steht dieses Thema voraussichtlich an und wie soll sich das Unternehmen bis dahin idealerweise entwickeln, damit die Nachfolge familienintern oder -extern bestmöglich erfolgen kann?
3 passende Publikationen von Matthias Wendler
Ganz praktisch geht es für Sie um die Frage, wie Sie mit Ihrer Organisation (Team) den "Krieg" gewinnen - oder etwas weniger zerstörerisch: erfolgreich im Rennen bleiben - können. Zweifellos wird Ihre Antwort darauf heute anders aussehen müssen, als z.B. vor 5 oder 10 Jahren.
Um ihr Überleben nicht mehr oder minder dem Zufall zu überlassen, muss eine Organisation sich in regelmäßigen Abständen mit dieser Frage auseinandersetzen. In der Regel ist es Aufgabe der Führung, dafür zumindest 1x/ Jahr die nötige Zeit zu sichern und den Rahmen für optimale Antworten zu schaffen. Selten macht es Sinn, das für sich alleine im berühmten "Kämmerchen" zu machen. Holen Sie alle Menschen an den Tisch, die die Qualität der Strategie erhöhen können.
Dann geht es darum, alle MitarbeiterInnen für diesen Weg zu gewinnen, Kennzahlen zur Steuerung zu definieren, Aktionspläne zu erstellen und zu beweisen, dass man gemeinsam erfolgreich sein kann.
Experte für Unternehmenssteuerungssysteme Rüdiger Hildebrandt München
Im Alten Griechenland war der Stratege der oberste Heerführer.
Da die Alten Griechen zu jener Zeit im Kriegführen sehr erfolgreich waren, haben in den Zeiten danach viele, die selber erfolgreich sein wollten, die Begrifflichkeiten rund um „Stratege“ immer wieder für sich neu entdeckt und definiert.
In der modernen Betriebswissenschaft existieren heute verschiedene Definitionen. Sie widersprechen sich teilweise, sind oft schwer zu verstehen und auch in der Praxis völlig unbrauchbar.
Für die Praxis kann es so definiert werden:
Strategische Unternehmensführung ist das zieleorientierte denken, planen und handeln in der Unternehmensführung.
Ziele ganz bewusst im Plural/Mehrzahl. Es sind nicht nur mehrere, sondern viele Ziele, die die Unternehmensleitung zu verfolgen hat. Und viele davon sind Muss-Ziele: Beispielsweise das Sicherstellen der permanenten Liquidität, der langfristigen Rentabilität, des Fortbestandes des Unternehmens etc.
Ziele können auch gegenläufig sein. Eine hohe Eigenkapitalquote (Sicherheit) geht immer zu Lasten einer hohen Eigenkapitalrendite (für die, die gerne zocken). Hier muss ein vernünftiger und vor allem verantwortbarer Weg dazwischen gefunden und als Ziel klar definiert werden.
Wesentliches Kriterium der Planung ist die Schriftlichkeit. Die Ziele müssen präzise schriftlich fixiert werden: verbal, als Zahlentableau, als Graphik, so, wie sie am sinnvollsten zu visualisieren sind. Auf jeden Fall leicht verständlich, auch für Dritte und am besten selbsterklärend. Diese Art der Planung kann als Unternehmensstrategie bezeichnet werden. Sie ist wesentlicher Teil der strategischen Unternehmensführung.
Vertriebs-, Marketing-, Einkaufs-, Modell-, Preisstrategien etc. sind keine eigenständigen Strategien, sondern Teil des vorgenannten Ganzen; aber mit durchaus unterschiedlich starker Gewichtung. Das alte Grundprinzip: die Treppe wird von oben nach unten gekehrt hat weiterhin Gültigkeit.
Das Führen nach dem Motto: Wir wissen schon, was wir so an Zielen haben, oder unsere Planung haben wir im Kopf hat nichts mit strategischer Unternehmensführung zu tun.
Wenn Sie diese Thematik bisher eher locker gesehen haben und das ändern wollen, dann fangen Sie klein an mit den wichtigsten Zielen. Formulieren Sie diese aus. Machen Sie Schritt für Schritt weiter und schreiben Sie sie permanent fort. Wenn Sie Ihre Ziele dann irgendwann in ein strukturiertes System überführen, wegen der Übersichtlichkeit und Griffigkeit, dann können Sie das Wort Ziele in Ihrer Unternehmensplanung durch den Begriff Zielesystem/e ersetzen.
Sie wollen mehr über den Autor des Handbuches "Die Deckungsbeitragsrechnung als Instrument der strategischen Unternehmensführung" wissen, dann klicken Sie den Link/Namen.
3 passende Publikationen von Rüdiger Hildebrandt
Die Fragestellung zeigt deutlich: Für mittelständische Unternehmen kann „strategische Unternehmensführung“ ein heikles Thema sein. Weshalb? Mittelständische Unternehmen befürchten bei diesem Thema ausschließlich mit Theorie konfrontiert zu werden Deshalb nachfolgend einige aus meiner Praxis entstanden Anregungen und Gedanken dazu:
- Bei strategischer Unternehmensführung geht es darum einen Wettbewerbsvorsprung aufzubauen, das Unternehmen weiterzuentwickeln. In der Praxis heißt das: als Unternehmen entscheidende Kundenbedürfnisse besser zu erfüllen als andere Mitbewerber.
- Auch wenn für mittelständische Unternehmen genau diese Herangehensweise sehr gut passt, haben sie gleichzeitig Vorbehalte: Kostet das nicht zu viel Zeit und/oder sind die Investitionen nicht viel zu hoch
Man sieht also aus Unternehmensperspektive mehr die Kraftanstrengung als den Gewinn. Die unternehmensinterne Konsequenz ist dann, dass sich Strategie verwandelt in ein Umsetzen einzelner Maßnahmen wie z.B: neue Verkäufer einzustellen, Preise zu verändern, Werbung zu optimieren.
Diese Maßnahmen sind völlig legitim, sie bringen durchaus auch Effekte - was sie jedoch nicht schaffen: Sie führen zu keiner Verbesserung der Wettbewerbsposition.
Aus unserer Praxiserfahrung können wir sagen: Es gibt sie, die entscheidenden Kundenbedürfnisse, die ein Unternehmen besser erfüllen kann als seine Konkurrenten und das relativ leicht, ohne hohe Zeit- und Kosteninvestition.
Ein Beispiel kann dies nochmals verdeutlichen: Unzuverlässigkeit von Lieferanten, ein Problem, das viele Mittelständler kennen. Entscheidende Kundenbedürfnisse wie Liefertreue werden also bisher zu schlecht erfüllt oder sind verschleiert. Was für einen Wettbewerbsvorteil hätte ein Unternehmen, das sicherstellen kann, immer die Waren lt. Katalogangebot vorrätig zu haben? Oder kleiner gedacht: Was für ein Wettbewerbsvorteil wäre es für ein Schuhgeschäft, das seinen Kunden versprechen kann, alle im Laden angebotenen Schuhe stets in ALLEN Größen anbieten zu können?
Wir wissen aus langjähriger Expertise im Multiprojektmanagement, dass sich für mittelständische Unternehmen durch bereichsübergreifende Veränderungen bspw. in Logistik, Management oder im Geschäftsmodell sehr schnell die gewünschten Verbesserungen und damit die entscheidenden Wettbewerbsvorteile erzielen lassen.
3 passende Publikationen von Uwe Techt
Für praktisch denkende und pragmatische Persönlichkeiten ist das Thema Strategie oft ein Thema was unter "eine Menge Staub aufwirbeln" verstanden wird. Strategisch handeln wird plötzlich ein Thema wenn das Geschäft (und das kann ein Bäcker oder Schreiner" sein) nicht mehr so gut geht, oder aber die Gefahren durch disruptive Geschäftsmodelle (Beispiel Fa. Uber versus Taxifahrer, oder AirBnB versus Hotels) unterschätzt wurden. Früher hat Jemand eine Firma aufgebaut und hat sein Brot verdient durch ehrliche Arbeit. Heute ist die Welt extrem komplex geworden und kommen durch Themen wie Digitalisierung, weltweiter Marktwirtschaft zunehmend Firmen in der Prädullie.
Also: wenn Sie eine Firma sind wo es nicht so geht wie Sie es sich wünschen, sollten Sie zusehen eine Unternehmensstrategie zu erarbeiten. Es gibt viele Förderprogramme wo Sie Berater wie ich es auch bin zu einem großen Teil gefördert bekommen. Ich rate Ihnen an das zu tun. Damit wird Ihre Frage auch beantwortet werden.
Ein Beispiel aus meiner Praxis: ein Elektroinstallateur hat Jahrelang gut gewirtschaftet und mit seinem Elektrogeräteshop 20% seines Gewinnes erwirtschaftet. Diese Gewinnspanne hat er heute verdoppelt, weil er strategisch gehandelt hat. Er sein Ladengeschäft wie eine Art Showroom umgebaut und lässt der Kunde online bei ihm im Shop bestellen. Kunde bekommt die benötigte Haptik, die Beratung und das online Kauferlebnis. Er hat sich Lagerhaltung und Kaufprozesse mit Zahlungsthemen gespart und bekommt seine Demogeräte von den Herstellern direkt. Andere Firmen mussten deren Ladengeschäft verkaufen. Strategische Unternehmensführung vom feinsten.