Antworten:
Nein, höhere Intelligenz mag helfen, dass ein Mensch soziale Kompetenz lernen kann, aber es ist nicht nötig. Ich kenne Menschen, die empathisch sind und sich hervorragend in andere einfühlen können in jeder Gesellschaftsschicht und in allen möglichen Intelligenzstufen.
Freiberuflicher Experte für Management, Leadership, Finance Dr. Reinhold Kohler Ingolstadt, Donau
Um die Frage zu beantworten, sollten wir uns das Gehirn ansehen. Es gibt unterschiedliche Bereiche.
Ganz stark vereinfacht, findet das rationale Denken, und dies wird im Allgemeinen als Intelligenz bezeichnet, im präfrontalen Kortex statt (Verstand und Vernunft). Evolutionär eher ein junger Bereich im Gehirn.
Der emotionale Bereich (und damit auch die Soziale Kompetenz) wird im Wesentlichen im limbischen System be- und verarbeitet. Evolutionär eher ein älterer Bereich im Gehirn.
Am Anfang unserer Entwicklung und Prägung (Babyalter) sind wir stark im emotionalen Bereich "unterwegs".
Im Rahmen der gesellschaften Konditionierung wird der Schwerpunkt mehr auf den rationalen Bereich gelegt. Bspw. "Denk nach", "Sei vernünftig".
Der emotionale Bereich ist "zwar" vorhanden (und hat auch das erste und letzte Wort bei bspw. Entscheidungen / Exkurs: Die Werbeindustrie weiß das sehr zu schätzen), aber wird durch die Dominanz des Ratiobereichs unterdrückt.
Daher hat Intelligenz nicht zwangsläufig etwas mit sozialer Kompetenz zu tun.
Der amerikanische Psychologe Daniel Goleman hat 1996 das Konzept der emotionalen Intelligenz in seinem gleichnamigen Buch beschrieben.
Nicht zuletzt dadurch hat sich die Ansicht, dass es mehr als nur die bis dahin gemessene kognitive Intelligenz gibt. Inzwischen ist die Unterscheidung zwischen sozialer/emotionaler und kognitiver Intelligenz in der Gesellschaft angekommen.
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