Führt die Geschwindigkeit der Digitalisierung zu mehr Leistungsdruck?

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Antworten:

Foto von Babak Rafati
Antwort von Babak Rafati .
Selbständig Hannover

Ich habe selbst diese Dinge als FIFA und Bundesliga Schiedsrichter erlebt. Ich war somit prädestiniert für Stress und Leistungsdruck. Bei mir führte das Ganze zu Burnout bis zu einem Suizidversuch. Natürlich führt die heutige Digitalisierung ihren Anteil dazu bei.

In der freien Wirtschaft vermittle ich heute u.a. bei DAX Unternehmen und Führungskongressen Präventions Strategien und motiviere aus Eigenerfahrung.

Bei Interesse können Sie gerne mehr auf der Homepage  http://babak-rafati.de zu Vortägen zum Thema Stressmanagement, Change Management, Motivation und Persönlichkeitsentwicklung erfahren. Darin können Sie Informationen zum Vortragsinhalt, Kundenrezensionen sowie Referenzen entnehmen.

"Ein Vortrag, der ein Leben verändern kann." - Bayerischer Rundfunk -

Ich freue mich über Ihren Besuch.

Ihr Babak Rafati

 

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Foto von Sabine Mertens
Antwort von Sabine Mertens .
selbstständig IP Institut für Personalentwicklung Hamburg

Allerdings, insbesondere in Umgebungen, wo Ablauforganisation und HR-Prozesse schon in hohem Ausmaß digitalisiert/automatisiert sind, wo menschliche Leistung von Algorithmen gemessen und quantitativ verglichen wird, wo wirtschaftliche Kennzahlen, Schnelligkeit und Mengensteigerung entscheidende Messkriterien für Arbeitsleistung sind. Menschen und Maschinen erfordern unterschiedliches organisationales Handeln. Maschinen müssen gewartet werden, Menschen haben Bedürfnisse, deren Berücksichtigung gestaltet werden muss. Werden Bau- bzw. Funktionsweise und entsprechende Bedürfnisse des menschlichen Organismus langfristig ignoriert, sind vielfältige Folgeschäden unabwendbar. Die Arbeitswelt muß sich auch im Übergang zum KI-Zeitalter an menschlichen Bedürfnissen orientieren und dementsprechend gestaltet werden.

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Foto von Günter Polhede
Antwort von Günter Polhede .
Stemwede

Das Wort „Digitalisierung“ wird heutzutage vielfältig eingesetzt. Um dieses Wort möglichst begriffsscharf anwenden zu können, werden hier zunächst grundlegende Erläuterungen vorgenommen.

Der Begriff „digital“ befindet sich in einem engen Zusammenhang mit den Begriffen „analog“ und „binär“. Alle drei Begriffe charakterisieren u. a. quantitative Werte in Form von Zahlen.

Analoge Werte sind stufenlos angezeigte Werte. Wenn wir z. B. die Länge eines Gegenstandes mit einem Maßband mit Millimetereinteilung feststellen lassen, dann werden unterschiedliche Personen auf dem Maßband eventuell unterschiedliche Werte wie vielleicht 133,4 mm oder 133,5 mm ablesen.

Digitale Werte sind in Stufen angezeigte Werte. Wenn wir die Länge desselben Gegenstandes mit einem digitalen Messgerät feststellen lassen, dann zeigt es entsprechend seiner Messgenauigkeit einen Wert von vielleicht 133,43 mm an.

Digitale Werte, die durch Menschen verarbeitet werden, sind meistens mit Hilfe der Kombination dezimaler Zahlen 0 bis 9 dargestellt.

Um digitale Werte per EDV verarbeiten zu können, werden diese durch die EDV in binäre Werte umgewandelt. Binäre Werte werden durch die Kombination von zwei Zahlen wie 0 und 1 dargestellt. Auch Informationen in Form von Buchstaben und anderer Zeichen können binär dargestellt und per EDV verarbeitet werden.

Per EDV können mit Hilfe von vorgegebenen Verarbeitungsregeln in Form von Programmen große Mengen binärer Werte und binär dargestellter Zeichen verarbeitet werden.

Per EDV können z. B. Maschinen und technische Prozesse gesteuert werden. Diese Prozesse können aber auch zu größeren technischen Einheiten zusammengeführt werden. Technische Einheiten können mit ökonomischen und organisatorischen Einheiten kombiniert werden. Lokale technisch-ökonomisch organisatorische Einheiten können weiterführend als globale Einheiten zusammenarbeiten.

Bei solchen digitalen komplexen technisch-ökonomisch organisatorischen Systemen bleiben oft nur noch Restfunktionen oder Störeinflüsse von außerhalb des Systems übrig, die von Menschen zu bearbeiten sind.

Zu Beginn der Digitalisierung kleiner technologischer Einheiten bestimmten eher die beteiligten Menschen die Geschwindigkeit der EDV-gestützten Prozesse.

Mit fortschreitendem EDV-Einsatz entwickelte sich die Digitalisierungsdiskussion. Der gemeinsame Nenner für EDV und Digitalisierung ist die Verarbeitung binär dargestellter Werte und Zeichen.

Im Rahmen dieser Entwicklung bleiben für beteiligte Menschen also oft nur noch Restfunktionen und die Bearbeitung von Störfällen übrig. Dadurch wird die zeitliche Autonomie solcher Menschen offensichtlich zunehmend eingeschränkt. Hier zeigt sich eine spezielle Form des Leistungsdrucks, der weniger kalkulierbar und gestaltbar ist und der sich anscheinend oft wie von selbst verstärkt.

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Antwort von Erich R. Unkrig .
Inhaber ILOS® Institut für lernfähige Organisationen und Systeme Krefeld

Neue Technologien werden immer schneller entwickelt. Ob wir die Rolle des Opfers oder die des Gestalters in den damit einhergehenden Veränderungen einnehmen (wollen), erscheint (mir) weitestgehend offen.

Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Blockchain (um nur einige Digitalisierungsrichtungen zu nennen) stellen uns vor besondere Herausforderungen. Diese führen zu „Lerndruck“ und insoweit zu einem gewissen Leistungsdruck (wenn wir Leistung vor allem auf den Anteil geistiger Arbeit und die diesbezüglichen Anstrengungen beziehen). Dieser Leistungsdruck wird erhöht durch die Geschwindigkeit, da sich diese intellektuelle Leistung beim Erlernen neuen Wissens durch die reduzierte Zeit für den Wissenserwerb uns hier und da an unsere Grenzen führen dürfte.

Insoweit mein Credo: Ja, die Geschwindigkeit der Digitalisierung führt zu mehr intellektuellem Leistungsdruck. Und Nein, wenn wir unter Leistung die reine Arbeitsleistung verstehen.

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Antwort von Peter Hupke .
Coach und Trainer Motivationswerkstatt Peter Hupke Kahl am Main

Guten Morgen, 

meine subjektive Wahrnehmung ist, dass dies zutrifft. Die Coaching- und Therapiekunden die den Weg in meine Praxis finden, lassen sich in Bezug auf die gestellte Frage in zwei Gruppen einteilen. 

1. Kunden die, auf Grund der Digitalisierung, Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes haben und sich dadurch in der Verantwortung sehen, eine Mehrleistung zu erbringen und 

2. Kunden deren Arbeitslast durch die Informationsdichte, welche durch die Digitalisierung von Arbeitsprozessen entsteht, zunimmt. 

 

Viele Grüße 

Peter Hupke 

 

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